Pfitzners Doppelpack schockt die SVG
Fußball-Landesliga: Erkner-Elf kassiert erste Saisonniederlage/ SCH-Trainer Hille sehr zufrieden - Von Jan-Philipp Brömsen (GT)
In der Fußball-Landesliga hat der SC Hainberg das Göttinger Stadtderby bei der SVG verdient mit 2:0 (0:0) gewonnen. Torjäger Niklas Pfitzner hatte mit seinem Doppelpack entscheidenden Anteil am Erfolg der Hille-Elf. Für die SVG war es die erste Saisonniederlage im fünften Spiel.
„Ich bin echt kaputt. Meinen Puls durfte man während der 90 Minuten nicht messen“ so ein erschöpfter, aber sichtlich zufriedener SCH-Trainer Oliver Hille. Knapp 400 Zuschauer wollten bei spätsommerlichen Temperaturen das Göttinger Stadtderby am Sandweg sehen – ein Fußball-Leckerbissen war es nicht.
SVG-Trainer Dennis musste auf eine Vielzahl an Stammspielern verzichten, kam mit seinem Team jedoch gut in die Partie. „Wenn wir wie in den ersten 15 Minuten gespielt hätten, wäre das Spiel anders ausgegangen“, zeigte sich Erkner enttäuscht. Offensiv wenig Akzente und defensiv anfällig – so lässt sich der Rest der ersten Halbzeit aus SVG-Sicht beschreiben. Wenn es gefährlich wurde, dann durch die Gäste, die durch Rolf-Hendrik Ziegner (23.) die Führung knapp verpassten. Viele lange Bälle und zahlreiche technische Fehler prägten das Derby und SVG-Trainer Erkner schickte bereits nach 30 Minuten seine komplette Bank zum Aufwärmen. Angespornt schien es die Elf in weiß nicht zu haben, denn der erster ichtige Torschuss in Richtung Keeper Aleksandar Stankovic kam erst kurz vor der Pause. Mit einem mageren 0:0 ging es in die Halbzeit. Zu Beginn des zweiten Abschnitts schien eine etwas lautere Ansprache von Erkner in der Pause geholfen zu haben, aber der letzte Pass oder die gut organisierte Hainberger Abwehr ließen nur wenige Torchancen zu. Selbst einige Umstellungen und Wechsel beider Teams Mitte der zweiten Halbzeit führten nicht zu einer Verbesserung der Partie. Wenn schon vor den Toren wenig passierte, kassierte Yannick Broscheit in der 69. Minute die erste Verwarnung – bezeichnend für ein faires, aber langweiliges Derby. Die Gäste von den Zietenterassen agierten weiter kompakt und lauerten mit gezielten, diagonalen Bällen auf die eine Chance – und die kam in der 75. Minute. Der bis dato häufig durch Abseitsstellung aufgefallene Niklas Pfitzner konnte eine Viertelstunde vor dem Ende nach tollem Zuspiel von Gianni Weiss die verdiente Führung erzielen.
Eine angedeutete Schlussoffensive der bis dahin ungeschlagenen Gastgeber brachte wenig ein. Der eingewechselte Jonas Grüneklee versuchte es nach einem schönen Angriff, verzog aber knapp. Die mittlerweile komplett aufgerückte SVG-Defensive lief in der 90. Minute in einen Konter, den erneut Pfitzner eiskalt zum 0:2 ausnutze. Kurz vor dem Ende hätte es für die Erkner-Elf noch schlimmer kommen können, denn Schiedsrichter Salb entschied auf Strafstoß für Hainberg. Erst nach Einwirken seines Assistenten korrigierte er diese Entscheidung. Am verdienten 0:2-Endstand änderte das allerdings nichts mehr.
„Wir haben heute sehr gut gespielt und verdient gewonnen. Durch eine gute Defensive und das Ausschalten von de las Heras haben wir uns belohnt“, so SCH-Trainer Hille. Sein Gegenüber war alles andere als zufrieden: „Mit einer Fehlpassquote von 80 % kann man kein Spiel gewinnen. Das war heute sehr erschreckend von uns. Wenig Bewegung und kein Leben auf dem Platz kamen noch erschwerend dazu“, so ein unzufriedener Dennis Erkner.
Hainberger Titelfoto
(rm) Es gibt Fotos, deren Tiefe sich erst auf den zweiten Blick erschließen.Die Aufnahme, die GT-Fotograf Sven Pförtner am Mittwoch vom Spiel der Hainberger gegen Northeim geschossen hat, gehört dazu.
Während Stürmer Hendrik Ziegener einen Northeimer Kontrahenten vor der Bande zum Tänzchen zu bitten scheint, scheint der bunte Mix unterschiedlichster Hainberg-Generationen (von rechts) hinter der Bande der Aktion doch eher skeptisch gegenüber zu stehen : Dieter Fink (Spieler 80er, heute noch Hainberger Schiedsrichter), Leo Seiferling (zusammen mit seiner Frau Irmi) Hainbergs oberster Trikotwart, Bernd und Richard Jankowiak (beide Gründungsmitglieder), Astrid und Helmut Stippkugel (Mitgleider seit Anfang der 80er), Luca Djuren (Keeper der A-Jugend und neuerTrainer der E4, Manfred Roder (ältester Jugendtrainer, B2), Jona Djuren (ein Djuren kommt selten allein).
Vier Heimkehrer und ein "Freund des Hauses"
Fünf Neuzugänge für das neue Trainerteam Olli Hille und Lukas Zekas
(rm) Die Hainberger Landesliga-Mannschaft geht mit einem neuen Trainerteam und fünf Neuzugängen in ihre zweite Landesliga-Saison.
Mit Olli Hille kehrt ein Hainberger Urgestein als Trainer zurück. Der Meisterspieler von 1994 und 1995 trainierte nach seiner aktiven Laufbahn von 2002 - 2015 Hainberger Jugendmannschaften von der E bis zu den A-Junioren, die er 2014 in die Landesliga führte. nach drei Jahren beim SC 05 Göttingen und bei Eintracht Northeim als Jugendcoach und Co-Trainer der Oberliga-Mannschaft, freut er sich auf die neue Herausforderung an seiner angestammten Wirkungsstätte.
Mit Lukas Zekas konnte ein junger Co-Trainer verpflichtet werden, der seine ersten Trainererfahrungen bei den U17 des SC 05 Göttingen gesammelt hat. Der 26-jährige spielte als Jugendlicher beim SC 05 Göttingen und bei Hannover 96. Bei den Herren stand Lukas Zekas für Hessen Kassel und den SC 05 Göttingen auf dem Platz, wo er 2015 unter Olli Hille in der Landesliga spielte. Nach seinem Studium an der Sporthochschule Köln wohnt er nun wieder in Göttingen und schreibt gerade an seiner Bachelor-Arbeit.
„Mein Ziel ist eine Tätigkeit im Profi-Fußball“ formuliert Zekas seine berufliche Perspektive. Mit dem SC Hainberg und seinem Einstieg in den Herrenbereich macht er dafür den nächsten Schritt.
Sowohl Hille als auch Zekas wissen, dass das zweite Jahr für einen Aufsteiger immer schwerer wird, zumal nach der neuen Spielzeit fünf Teams absteigen werden. Trotzdem freuen sie sich auf die Landesliga-Saison mit ihrer jungen und ehrgeizigen Mannschaft, vor allem auf die Stadtderbys gegen die SVG, Weende und den SC 05.
Ihr Kader umfasst 22 Spieler. Mit Marvin Oetzel (SG Niedernjesa), Kirill Borkowski und Timo Krüger kehren drei Spieler zurück, die unter Olli vor drei Jahren in der A-Jugend gespielt haben. Maxi Maretschke benötigte für seine Wiederkehr vom SV Rotenberg ganze sechs Monate. Lediglich Ladushan Ravindran (SCW Göttingen) ist ein „echter“ Neuer, aber als langjähriger Kumpel von Jonas Hille ein „Freund des Hauses“