Der Hainberg trauert um Richard Jankowiak
Gründer, Baumeister, Trainer, Vorbild, Mensch!
Der SC Hainberg trauert um sein Gründungsmitglied und seinen Ehrenvorsitzenden Richard Jankowiak.
Richard Jankowiak gehörte im November 1979 zu den Gründungsmitgliedern des Vereins. Von da an war Ritchie als Vorstandsmitglied in verschiedenen Positionen bis zuletzt als Ehrenvorsitzender eine prägende Persönlichkeit für die Entwicklung des SC Hainberg. Er war Initiator, Brückenbauer, Handwerker, Trainer, Zuhörer, Berater und nicht zuletzt Mensch.
Als „Polier“ und oberster Handwerker war Richard von 1985-1987 Bauleiter des ersten Hainberg-Häuschens im Lönsweg im Herzen des Ebertals, wo er bis zu seinem Umzug ins Seniorenzentrum Saathoffplatz vor drei Wochen Zeit seines Lebens mit seiner Frau Doris wohnte. Als der SC Hainberg Ende der 90er auf das ehemalige Kasernen-Gelände auf den Zietenterrassen umzog und die ehemalige Panzerhalle zur Funsporthalle und dem neuen Hainberg-Domizil umbaute, blieb er nicht nur „Bob der Baumeister“, sondern er prägte auch den legendären Satz der Hainberger Leitkultur: „Wir investieren in Steine und nicht in Beine!“
Als Jugendtrainer wurde Richard Jankowiak bei den Bambinis und G-Junioren von 2005-2017 zum väterlichen Freund der jungen Hainberger Kicker der Jahrgänge 2000-2012. Zusammen mit seinem Partner Dieter Denecke fand er die Ansprache, die seinen Schützlingen Lust auf Fußball machte und sie sowie ihre Eltern für den SC Hainberg gewann.
Seiner Einstellung für die Gemeinschaft („Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“) blieb Richard immer treu und lebte auch in Zeiten des Wandels als ‚Mitglied Nr. 1‘ Integration sowie Inklusion, so dass er zum Vorbild für alle und auf kommunalpolitischer Bühne zum bekanntesten Hainberger wurde.
Am Dienstag ist Richard Jankowiak im Alter von 75 Jahren nach kurzer Krankheit gestorben. „Wir werden Dich nie vergessen Ritchie. Ohne Dich wäre der Hainberg heute nicht das, was er ist. 'Maacht et joot'!"
Deine Hainbergerinnen und Hainberger
Spannung bis zum Schluss
D1 verliert Spitzenspiel beim SC Göttingen 05 knapp mit 0:1
(rm) Hainbergs D1-Junioren haben das Spitzenspiel ihrer Kreisliga-Quali-Gruppe beim Spitzenreiter SC Göttingen 05 1 knapp mit 0:1 verloren. Die Partie war bis zum Schluss spannend. In der Nachspielzeit parierte 05-Keeper Tristan Steinmetz zweimal glänzend gegen die auf den Ausgleich drängenden Hainberger, die nach 3 Minuten durch Jaron Mikschtas früh in Rückstand geraten waren.
Die besten Chance zum Ausgleich hatte Paul Bürgers kurz vor der Pause, als er freistehend aus zentraler Position an Steinmetz scheiterte. Der hatte kurz zuvor auch einen Kopfball von Benjamin Schulze entschärft.
05 agierte dank größerer körperlicher Präsenz und der besseren Spielanlage feldüberlegen und hatte Chancen, das Ergebnis höher zu gestalten. Doch auch auf Hainberger Seite stand mit Janno Wollmann ein glänzender Torhüter zwischen den Pfosten.
So blieb es bis zum Schluss spannend mit dem besseren Ende für die Platzherren. "In der Rückrunde, wenn es in der Kreisliga um die Kreismeisterschaft geht, werden wir es besser machen!" meinte Hainbergs Trainer Pepe Huenges.
Golden Goal von Daniel Petzke
1:0 gegen die SG Bergedörfer - dritter Sieg in Folge!
(rm) Dank eines Treffers ihres Goalgetters Daniel Petzke in der 71. Minute hat der SC Hainberg sein Heimspiel gegen die SG Bergedörfer mit 1:0 gewonnen. Trainer Olli Hille sprach hinterher von einem verdienten Sieg. „Wir haben gut gespielt, vor allem in der zweiten Halbzeit“.
Die Partie am Hainberg begann für den in dieser Woche verstorbenen Ehrenvorsitzenden Richard Jankowiak.
Die erste Doppelchance gehörte in der 2. Minute den Gästen, doch Keeper Justus Mühlhausen reagiert zweimal glänzend. Auf der Gegenseite lief viel über den schnellen Daniel Petzke, der sich über links ein ums andere Mal durchsetzte, in der Mitte aber keinen passenden Abnehmer fand.
So stand es zur Pause torlos. Viele Aktionen spielten sich auch in Durchgang zwei zunächste zwischen den Torräumen ab. Die Hainberger standen etwas tiefer, um den Raum für schnelle Gegenstöße zu haben. Mit zunehmender Spielzeit neigte sich das Torpendel zugunsten der Platzherren. Daniel Petzte, Perrin Willmann und Bela Noe wurden im letzten Moment geblockt. In der 71. Minute war es dann aber soweit: Petzke setzte sich diesmal über rechts durch und traf aus spitzem Winkel ins lange Eck.
Da die Hainberger Abwehr um Kapitän Lukas Pampe sicher stand, reichte dieser eine Treffer für drei Punkte und einen Sieg aus der Abteilung „verdienter Arbeitssieg“. Damit verbesserte sich das Team in der Bezirksliga auf Rang sieben, fünf Punkte hinter Spitzenreiter SCW Göttingen.
Starke Partnerschaft
Neuer Look für die D2 vom SC Hainberg
Im neuen Gewand dürfen die Kicker der D2 vom SC Hainberg auf Torejagd gehen. Optisch ansprechenden Fußball zu zeigen ist das Ziel vom Trainerteam. Beste Voraussetzungen dafür haben nun die beiden Sponsoren Tablettentiger und die Börner-Eisenacher GmbH geliefert.
Mit neuen Aufwärmshirts und neuen Trikots startet das Team in die Herbstzeit der Saison. Ein großes Dankeschön an Benni Krieft und Tobi Wagner für den tollen Support. Natürlich gilt der Dank auch 11tsgoettingen!
Ein Trainer, der der Gesellschaft etwas zurückgibt
Perrin Willmann vom SC Hainberg als „Soziales Talent“ ausgezeichnet
GT, von Moritz Longerich
Der Stadtsportbund (SSB) Göttingen zeichnet regelmäßig Jugendliche und junge Erwachsene für ihr ehrenamtliches Engagement als „Soziale Talente“ aus. Eine Tageblatt-Serie gibt Einblicke in die Arbeit der jungen Menschen in den Vereinen. Heute: Perrin Willmann vom SC Hainberg.
In ihren Vereinen übernehmen die „Sozialen Talente“ die unterschiedlichsten Aufgaben. Gleich drei verschiedene Jobs hat Willmann beim SC Hainberg inne: Der 19-Jährige gibt dreimal die Woche Training für die E-Jugend, begleitet in den Ferien Fußballcamps für Kinder und unterstützt die Ferienwelt, ein Programm für Kinder aus sozialen Brennpunkten, etwa aus der Groner Landstraße oder dem Hagenweg. Neben einigen sportlichen Aktivitäten sollen die Kinder in dem zweiwöchigen Camp Schulaufgaben machen und ihre Deutschkenntnisse verbessern.
Die größte Herausforderung für Willmann war, mit den Kindern, die meist rumänisch oder afghanisch als Muttersprache hatten, zu kommunizieren. Aber: „Ich denke, dass die Kinder sehr viel Spaß hatten. Abschied nehmen danach war immer schade, weil man weiß, man wird die meisten erst in den nächsten Ferien wiedersehen“, sagte Willmann. Außerdem musste er den Kindern den Umgang mit Rückschlägen beibringen: „Wir waren oft schlechte Verlierer. Oft flossen Tränen nach Niederlagen und wir Betreuer mussten erklären, dass es nur halb so schlimm ist.“ Die Idee vom Trainerjob bekam er über seinen Vater, der seit vielen Jahren Willmanns Trainer ist. Zudem wollte er dem Verein und der Gesellschaft etwas zurückgeben: „Ich habe als Kind immer alle Möglichkeiten gehabt. Ich war in den Ferien unterwegs, ich konnte Fußball spielen, war in Camps. Ich war in der Gesellschaft gut aufgehoben. Wenn man sieht, unter welchen Verhältnissen andere leben, dann versucht man, etwas zurückzugeben und ihnen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern“, erklärte Willmann.
Richtig erfolgreich war Willmann mit seiner E-Jugend, die er schon seit vier Jahren trainiert. Zur Saison 2023/24 startete das Team in der neu formierten Kreisklasse, in der sie ein Torfestival nach dem anderen ablieferte. „Wir haben die Hälfte der Spiele mit 20:0 gewonnen und haben dann in der Rückrunde, als die besten Teams in einer Gruppe zusammenkamen, nur ein Gegentor kassiert“, so Willmann.
Zusammen mit seinem Co-Trainer sei er für die Trainingsgestaltung und das Fußballerische verantwortlich gewesen. In seiner Zeit habe er eine enge Verbindung zu den Kindern aufgebaut, berichtete Willmann, der bei den 1. Herren des SC Hainberg im offensiven Mittelfeld spielt. Zwischenzeitlich habe er auch seinen jüngeren Bruder mittrainiert.
Zwei Meisterschaften errang der frisch gebackene Abiturient mit seinem Team, wobei der zweite Titel ihm besonders im Kopf bleiben wird. „Nach der Saison trete ich jetzt etwas zurück, um für ein Jahr die Welt zu bereisen. In meinem letzten Spiel den Meistertitel zu holen und mit der Mannschaft zu feiern – das war eines meiner schönsten Erlebnisse als Trainer“, sagte er.
Quellenangabe: Göttinger Tageblatt vom 05.09.2024, Seite 22
SC Hainberg zwischen Befreiungsschlag und Nachbarschaftsfest
Fußball-Bezirksliga: Rassistische Beleidigung im SVGE-Spiel landet vor Sportgericht
GT vom 04.09.2024, Göttingen:
Für einen Klub wie den SC Hainberg mit vielen Studenten in seinen Reihen ist es manchmal nicht einfach, die anstehenden Aufgaben in der Fußball-Bezirksliga mit einem festen personellen Stamm anzugehen. Trotzdem gelang am vergangenen Wochenende ein 2:1-Erfolg gegen den Titelkandidaten Sparta Göttingen – und damit der erste Saisonerfolg. Bereits am Freitag um 19 Uhr sind die Hainberger wieder gefordert – beim Auswärtsspiel im Maschpark gegen den 1. SC Göttingen 05 II. Grund genug, den SCH unter die Lupe zu nehmen.
„Das Team hat unheimlich Potenzial“, sagt Lars Willmann, der zusammen mit Oliver Hille den SCH trainiert. „Und das Team hat gegen Sparta alles rausgehauen, auch wenn die Spritzigkeit noch nicht bei 100 Prozent liegt.“ Das hänge allerdings auch mit der schwankenden Mannschaftsstärke im Training zusammen:
„Wir haben viele junge Spieler im Team, viele Studenten. Und bei denen geht jetzt schon wieder die Urlaubssaison los. Das Gefühl ist, dass da momentan einige durchstarten“, unterstreicht Willmann. Das Semester beginnt im Oktober, der akademische Nachwuchs nutzt den September offenbar für einige Urlaubstage. „Was sollen wir machen?“, sagt der SCH-Trainer.
Bei sieben bis acht Spielern sei sowieso klar gewesen, dass sie während der Saison studienbedingt einige Zeit lang fehlen. Insofern sei der Kader mit „25 bis 26 Spielern“ bewusst groß gehalten worden. Aber: „Viele sind noch nicht mal in der Nähe von 90 bis 100 Prozent Fitness“ – Resultat der schwankenden Trainingsbeteiligung.
Ein Spieler wie Frieder Behrendt gehe beispielsweise mit Bulli und Freundin für drei Monate auf Reisen. „Ich freue mich total für ihn“ – genauso wie für einen anderen Akteur, den es spontan nach Neuseeland verschlage. Nur ist das einer Kontinuität im Training recht abträglich. Der Ausweg: „Dann bekommen bei uns halt die nächsten ihre Chance“, so Willmann.
„Nein“, sagt der Coach. „Es sind tolle Menschen, und es ist ein unheimlich tolles Miteinander. Am Ende des Tages wissen Olli und ich doch, wie es ist.“ Und so ein Spiel gegen Sparta, „bei dem es zur Sache geht, das intensiv, zugleich aber auch ein wunderbares Fußballspiel ist, an dessen Ende sich alle abklatschen“, hebt die Stimmung.
Frust wegen der rassistischen Beleidigung?
Nach der Rudelbildung im Spiel gegen die SV Groß Ellershausen/Hetjershausen wurden der zuvor rassistisch beleidigte SCH-Akteur Miran Hamza und der SVGE-Spieler Aria Sakhli, beide mit Rot bedacht, für jeweils vier Spiele gesperrt. Hamza, der dem SCH demnächst wegen eines Auslandssemesters fehlt, hat dem Vernehmen nach den SVGE-Fan, der ihn beleidigt hat, angezeigt. Außerdem wird die Beleidigung vor dem Sportgericht verhandelt. Dabei ist der SC Hainberg laut seinem Vorsitzenden Jörg Lohse aufgefordert, als Zeuge eine Stellungnahme abzugeben, die SVGE soll sich als Beschuldigter schriftlich äußern, wie Teammanager Sebastian Bierwag bestätigt – der das nicht so ganz nachvollziehen kann. „Letztlich handelt es sich um einen Zuschauer, der für unseren Verein war, wir sind doch aber nicht für jeden Zuschauer verantwortlich“, sagt er. Tatsache ist, dass sich bis zum 12. September geäußert werden soll.
Die Partie des SCH bei der 05-Reserve
„Wir gehen in jedes Spiel rein, um zu gewinnen. Wir bauen auf unsere Stärke, wollen Spaß am Fußball haben, müssen aber auch hart arbeiten“, unterstreicht Willmann. Der 1. SC 05 II verfüge über hervorragende Fußballer, „ich glaube, es wird ein schönes Fußballspiel“. Und weil der SCH bereits am Freitag spielt, hat er am Sonntag Zeit für sein großes Nachbarschaftsfest.
Um 11 Uhr beginnt auf dem Sportplatz ein inklusiver Terrassen-Gottesdienst, an dem sich mehrere Kirchengemeinden beteiligen. Im Anschluss beginnt das Fest – und das ist Willmann, seines Zeichens Stadtteilarbeiter, sehr wichtig: „Wir brauchen den gesellschaftlichen Zusammenhalt und versuchen, den Menschen Ängste zu nehmen.“ Denn: Die Inklusion, „die leben wir ja“.
von Eduard Warda
Quellenangabe: Göttinger Tageblatt vom 04.09.2024, Seite 22
Nachbarschaftsfest auf den Zietenterrassen
08.09.2024 von 12.00 bis 17.00 Uhr
Das diesjährige Nachbarschaftsfest auf den Zietenterrassen findet am 08.09.2024 von 12.00 bis 17.00 Uhr, auf dem Gelände des SC Hainberg statt.
Bertha-von-Suttner-Straße 2
37085 Göttingen
Dabei sein, mitmachen, miterleben!
Miteinander, füreinander – gemeinsam eine gute Nachbarschaft leben
1. Spieltag Kinderfestival in Lenglern
Zwei Teams des Jahrgangs 2016 am Start
Am 17. August fand der erste Spieltag des Kinderfestivals der Staffel 5 in Lenglern statt, bei dem unsere F1-Jugend des SC Hainbergs mit 9 Spielern in zwei Teams an den Start ging. Von 10 bis 12 Uhr wurden insgesamt 8 Spiele à 7 Minuten gespielt.
Besonders positiv kam das neue Spielformat 3+1 (drei Feldspieler und ein Torwart) bei unseren Kindern an. Der Wechsel zwischen dem 3+1-Format und dem FUNino-Spielmodus verlief überraschend reibungslos und sorgte für viel Abwechslung.
Insgesamt nahmen 14 Teams am Kinderfestival teil. Unsere Teams zeigten eine starke Leistung und gewannen viele Spiele. Am Ende konnten wir das Kinderfestival auf den Spielfeldern 1 und 2 erfolgreich beenden.
Bei bestem Wetter und unter der tatkräftigen Unterstützung motivierter und engagierter Eltern war der Spieltag ein voller Erfolg. Ein rundum gelungener Auftakt in die neue Saison!
Matthias Huck
"Ich habe dem Schiedsrichter den Typen gezeigt“
Nach rassistischer Beleidigung: Miran Hamza vom SC Hainberg berichtet von den Vorkommnissen
GT; 22.08. - von Eduard Warda
Göttingen. Die rassistische Beleidigung eines Spielers des Fußball-Bezirksligisten SC Hainberg im Spiel gegen die SV Groß Ellershausen/Hetjershausen hat für Aufsehen gesorgt. Im Tageblatt berichtet der betroffene SC-Akteur Miran Hamza von den Vorkommnissen, zu denen später auch eine Rudelbildung und rote Karten gegen ihn selbst und einen SVGE-Spieler gehörten.
In der Nachspielzeit war es auf den Zietenterrassen etwas hitziger geworden, wozu auch der Ausgleichstreffer des Gastgebers in der dritten Minute der Nachspielzeit beitrug. Kurz darauf beging Hamza ein Foul – und wurde von einem Zuschauer, der offensichtlich SVGE-Fan war, rassistisch beleidigt. Der Schiedsrichter verwies den Zuschauer in der Folge des Platzes, aus dem fälligen Freistoß resultierte der 3:2-Siegtreffer für die Gäste. Es setzte eine Rudelbildung ein, an der Hamza beteiligt war, und der Unparteiische wandte das neue DFB-Stopp-Konzept an, indem er beide Teams in ihre Strafräume schickte. Am Ende sahen Hamza und der SVGE-Spieler Aria Sakhli Rot.
„Es war ein super-unschönes Gefühl“, sagt Hamza im Rückblick auf die Beleidigung und schildert die Vorkommnisse wie folgt: „Von mir war es ein ganz normales Foul, aber die Beleidigung hat jeder gehört. Ich habe dann den Schiedsrichter geholt und ihm den Typen gezeigt, der das gesagt hat. Der hat dann auch direkt eingesehen, wie dumm das war, und nach der Aufforderung durch den Schiedsrichter umgehend den Platz verlassen.“
Die Beleidigung habe sich nicht angebahnt: „Von der Trainerbank kamen lautstarke Kommentare, aber das gehört ja auch dazu“, sagt der 21-Jährige. Durch die Umstände, das Ausgleichstor und den rassistischen Ausfall, sei allerdings Hektik aufgekommen, und als dann beim Treffer zum 3:2 für die SVGE durch Milo Apel die Groß Ellershäuser Bank jubelnd auf den Platz gestürmt sei, sei es für ihn „alles zu viel in der Situation“ gewesen.
„Ich hatte den Eindruck, dass sie in meine Richtung gejubelt haben, was ich sehr unschön empfand“, sagt Hamza. „Ich war schon sehr getriggert, weil ich zuvor ja rassistisch beleidigt worden war, und dann gab es die Schubserei, nach der ich zu Recht vom Platz gestellt worden bin.“
Hamza hatte zudem den Eindruck, dass die Groß Ellershäuser nur noch den Auswärtssieg im Kopf hatten – was ihn ziemlich störte: „Es ging ihnen nur darum, dass sie gewonnen und drei Punkte eingefahren hatten, niemand von denen hat sich bei mir entschuldigt. Ich an ihrer Stelle hätte nicht so lautstark gefeiert.“
Erst einmal, in seiner Jugendzeit, habe es beim Fußball ihm gegenüber einen rassistischen Vorfall gegeben, berichtet Hamza – im Herrenbereich noch nicht. Gerade ihm als Jugendtrainer und Schiedsrichter liege am Herzen, „dass es keinen Rassismus auf dem Sportplatz gibt“. Deshalb habe sich der 21-Jährige auch dazu entschieden, den Mann anzuzeigen.
Die SVGE reagierte am Mittwoch mit einer Stellungnahme auf die Vorkommnisse: „Der Vorstand distanziert sich von der getroffenen Aussage eines Zuschauers aus dem Fanbereich unserer ersten Fußball-Herrenmannschaft beim Punktspiel der Bezirksliga gegen den SC Hainberg“, heißt es darin. „Wir als Vorstand stellen uns ausdrücklich gegen jede Form von Rassismus, distanzieren uns ausdrücklich von der getroffenen Aussage und entschuldigen uns gegenüber dem Vorstand und der Mannschaft des SC Hainberg und natürlich gegenüber dem betroffenen Spieler. Weitere Schritte werden wir intern mit allen Verantwortlichen besprechen.“
Quellenangabe: Göttinger Tageblatt vom 22.08.2024, Seite 22
Rassismus-Eklat beim Spiel zwischen SC Hainberg und SVGE
SCH-Spieler wird von SVGE-Fan übel beleidigt / Nach Rudelbildung wendet Schiedsrichter DFB-Stopp-Konzept an
GT, 20.08.2024: Von einem Rassismuseklat ist am Sonntag die Partie in der Fußball-Bezirksliga zwischen dem SC Hainberg und der SV Groß Ellershausen/Hetjershausen (2:3) überschattet worden. SCH-Spieler Miran Hamza wurde in der Nachspielzeit von einem Fan der SVGE übel beschimpft, woraufhin der Zuschauer von Schiedsrichter Daniel Altmann des Platzes verwiesen wurde. Am Ende der Nachspielzeit gab es dann noch Rudelbildung und zwei rote Karten – unter anderem für Hamza.
▶ Das sagt der SC Hainberg
Lars Willmann, der zusammen mit Oliver Hille das SC-Trainerduo bildet, berichtet, dass in der Schlussphase der Partie mehrere Personen eine rassistische Äußerung eines Zuschauers vernommen hatten. Hamza wiederum habe dem Unparteiischen sofort signalisiert, dass er rassistisch beleidigt worden sei. „Den hat das echt mitgenommen“, sagt Willmann.
„Der Schiedsrichter hat dann richtig reagiert“, verdeutlicht der SCH-Coach. Der Zuschauer, der einen SVGE-Schal umgebunden hatte, habe den Rauswurf auch „ohne was zu sagen“ akzeptiert. Vorausgegangen war dem Eklat ein Foul von Hamza, laut Willmann ein Trikotzupfer, der vom Schiedsrichter mit einem Freistoß geahndet worden sei. „Mich hätte der Fan beispielsweise wahrscheinlich nicht rassistisch, sondern einfach nur so beleidigt“, glaubt der Trainer.
Der fällige Freistoß führte dann durch ein Tor von Milo Apel zum 3:2-Erfolg für den Aufsteiger aus Groß Ellershausen (90.+5) – für Willmann auch eine Folge des vorausgegangenen Geschehens: „Unsere Jungs waren danach nicht mehr fokussiert. Der Freistoß war schlecht geschossen, aber der Torwart hat ihn passieren lassen. So sind wir dann doppelt bestraft worden.“
Schließlich kam es noch zu einer Rudelbildung, in deren Zuge der Unparteiische die Mannschaften in ihre Strafräume schickte. Damit wurde in Göttingen zum ersten Mal das neue DFB-Stopp-Konzept angewandt. Außerdem gab es Rote Karten für Hamzi und den SVGE-Akteur Aria Sakhli.
„Das war natürlich eine Folge der Beleidigung“, sagt Willmann. Es sei leider gang und gäbe, dass im Fußball im Fahrwasser von Entscheidungen lamentiert und provoziert werde, „aber dieses Palaver finde ich immer etwas schwierig“. Hamza fühlte sich dann offenbar provoziert, „und es wurde dann ein bisschen geschubst“, so Willmann.
▶ Das sagt die SV Groß Ellershausen/Hetjershausen
„Es war eine hektische Schlussphase. Erst haben wir uns über das 2:1 gefreut, dann haben die Hainberger das 2:2 noch ein bisschen mehr bejubelt. Als das 3:2 für uns gefallen ist, haben es unsere Spieler vielleicht übertrieben. Einige der schon ausgewechselten Spieler sind dann auf den Platz gestürmt – das kreide ich ihnen auch an“, sagt Sebastian Bierwag, der Teamverantwortliche des Aufsteigers. Es sei zu einem kleineren Handgemenge gekommen, die Spieler seien aneinandergeraten. „Was dabei genau passiert ist, habe ich nicht gesehen“, führt er weiter aus. Zu den Äußerungen des Groß Ellershäuser Fans in Richtung des Hainberger Spielers sagt Bierwag: „Wir dulden keinen Rassismus auf unserem Sportplatz – auch wenn es, wie in diesem Fall, nur ein Wort gewesen ist. Ich möchte auch nichts kleinreden, die Äußerungen des Zuschauers, der uns zugeordnet werden konnte, dürfen nicht fallen.“
▶ So funktionierte das DFB-Stopp-Konzept
Bis zum vergangenen Wochenende sei das DFB-Stopp-Konzept im Bezirk seines Wissens nicht angewandt worden, allerdings werde ein Stopp auch nur im Spielformular festgehalten, sagt Klaus-Peter Otto, Vorsitzender des Schiedsrichterausschusses des Fußball-Bezirks Braunschweig. Einem Zeitungsbericht hat er entnommen, dass die Strategie am Wochenende auch in einem Landesligaspiel zur Anwendung kam – also doppelte Premiere im Bezirk Braunschweig. „Die Schiedsrichter haben wirklich alles gegeben“, sagt SCH-Trainer Willmann. „Meine Erkenntnis ist aber auch, dass das Konzept nur funktioniert, wenn die Bänke besonnen sind.“ Bierwag kannte das DFB-Stopp-Konzept bis zum Sonntagnachmittag noch nicht. „Es hat die Situation aber definitiv beruhigt und hat in dem Augenblick auch Sinn gemacht. So konnte der Schiedsrichter in Ruhe mit den beiden Kapitänen sprechen.“
▶ So geht es nun weiter
Für den konkreten Fall sei die Vorgabe für die Schiedsrichter, dass der Sonderbericht am Tag nach dem Spiel bis spätestens um 18 Uhr beim Spielausschuss eingehen muss, sagt Otto. Normalerweise werden in der Folge die Klubs um Stellungnahmen gebeten, bevor es vor dem Bezirkssportgericht zu einer möglichen Verhandlung kommt – auch ein schriftliches Verfahren ist möglich.
„Ich hoffe, dass der Schiedsrichter das auch genau so in den Bericht schreibt und bin gespannt, wie der Verband das behandelt“, sagt Willmann und meint damit die rassistische Entgleisung, die der Rudelbildung vorangegangen sei. Von der SVGE wünscht er sich ein konsequentes Vorgehen: „Bei Rassismus fahren wir eine Null-Toleranz-Strategie. Der Zuschauer würde bei uns sofort aus dem Verein rausgeschmissen werden.“ Er hoffe, dass die SVGE ein Zeichen setze und sich distanziert: „Dann wäre das ein gutes Zeichen.“
Wie die SV Groß Ellershausen/Hetjershausen mit dieser Situation und dem Fan umgehen wird, stand am Montag noch nicht fest. „Wir werden uns zusammensetzen und das intern aufarbeiten, wir werden aber auch mit der betreffenden Person sprechen“, so Bierwag. „Schade, dass jetzt so über uns berichtet wird. Ich hätte lieber gelesen, dass wir als Aufsteiger mit zwei Siegen gestartet sind.“
Quellenangabe: Göttinger Tageblatt vom 20.08.2024, Seite 19
0:2 in Nörten - Chancen zum Punktgewinn waren vorhanden
Erkner will auf der Einstellung aufbauen
"Nörten hatte nicht mehr Chancen, hat ihre aber besser genutzt als wir." Neu-Trainer Dennis Erkner war mit der Leistung und Einstellung seiner Mannschaft zufrieden.
Nach nur drei Trainingseinheiten, die Erkner mit der Mannschaft zusammen arbeiten konnte, entschied er sich dafür mit Yannick Broscheit einen A-Jugendlichen in der Viererkette zu bringen. Eines vorweg - er machte seine Sache sehr gut. Im Mittelfeld begannen die lange angeschlagenen und verletzten Lüdecke und Sange und "Boller" spielte ganz vorne im Sturmzentrum.
Und Hainberg legte los wie die Feuerwehr. Bissig in den Zweikämpfen und selbstbewusst im Spiel nach vorne erspielte sich die Erkner-Elf die ersten Chancen. Doch weder Gianni Weiß nach einem fulminanten Schuß aus 25 Metern an den Pfosten, noch Boller im Nachschuß hatten das Quentchen Glück auf ihrer Seite (4.). Nach etwas mehr als zwanzig Minuten musste der starke Frederic Pense (er steht auf http://goettingen.sportbuzzer.de/bezirksliga-braunschweig-staffel-4/artikel/wahl-zum-helden-der-woche-14/9337/8 zum Spieler der Woche zur Wahl) dann trotzdem hinter sich greifen. Nach einem Einwurf für Hainberg erkämpften sich die Nörtener den Ball und spielten ihn in ihrer gewohnt schneller Art und Weise zwischen die Viererkette. Thiele bedankte sich und schoss, noch von Erik Parusel abgefälscht, das 1:0 (23.).
Bis zur Pause passierte nicht mehr viel. Keseling schoss noch einen Freistoss aus aussichtsreicher Position in die Mauer. Dann ging es in die Kabine.
Nach dem Wechsel entwickelte sich eine hitzige, aber immer faire Partie. Steven Hühold gab das Comeback für seinen Heimatverein und brachte gleich viel Schwung auf die rechte Mittelfeldseite. Zu richtigen Torchancen reichte es aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Im Gegenteil: nach einem langen Befreiungsschlag der Hausherren war unsere Viererkette einmal nicht sortiert und Julian Keseling, Ex-Oberligaspieler vön Göttingen 05, spekulierte richtig und ließ Pense aus kurzer Distanz keine Chance. 2:0 (58.).
Aber wer jetzt erwartete das die Hainberger auseinander fielen, lag falsch. Immer wieder von draußen angetrieben (Erkner war emotional so engagiert, dass der Schiedsrichter ihn verwarnte) kamen sie nun zu echten Torchancen. Doch Paul Müller (73.) und Weiß (81.) vergaben aus guten Positionen. Und auch der Schiedsrichter spielte wieder einmal nicht mit. Nach einem klaren Foul an "Boller" im Sechzehner entschied der Referee das Spiel weiter laufen zu lassen (84.). Eine, später auch von Nörtener-Seite zugegebene Fehlentscheidung.
Seis drum. "Hainberg kämpft und lebt.", "Warum ihr da unten steht, versteh ich nicht!", "Ihr wart heute echt nicht nicht schlechter." waren nur einige Aussprüche von Nörtenern, Zuschauern und Presse.
Das wir uns davon nichts kaufern können, wissen wir auch. Trotzdem glauben wir noch an uns. Bis zum letzten Spiel, bis zur letzten Sekunde. Denn wir sind??? HAINBERG!!!!!!
Forza SCH
Bruno Kassenbrock