Inklusive Fußballmannschaft
SC Hainberg / Wohnhaus Zietenterrassen
Seit 2008 Spielen Bewohner, Gruppenbetreuer und Freunde des Hauses im Namen vom Wohnhaus Zietenterrassen der Göttinger Werkstätten gemeinsam Fußball.
Der Spass steht dabei stets im Vordergrund.
Es gilt der Grundsatz: Bei uns kann JEDER Fußball spielen, der daran Spaß hat!
Das Team nimmt an verschiedenen Turnieren im Jahr teil und konnte dabei im Laufe der Zeit Erfolge einfahren. Der größte Erfolg des Teams war der 5. Platz in der dritten Leistungsgruppe bei den Special Olympics 2016 in Hannover.
Neuerdings hat sich das Team in den SC Hainberg aus Göttingen integriert. Wir freuen uns, mit dem
SC Hainberg eine neue Heimat gefunden zu haben, die uns eine regelmäßige Trainingsmöglichkeit sowie eine gute sportliche Entwicklung ermöglicht.
Berlin, Berlin wir fahren nach Berlin!
1. offenen Deutschen Meisterschaft der Lebenshilfe
Am 07.06.2024 startete die inklusive Fußballmannschaft des SC Hainberg mit 14 SpielerInnen der GÖWE, zwei TrainerInnen und zwei Betreuern voller Erwartung und hoch motiviert nach Berlin, zur 1. offenen Deutschen Meisterschaft der Lebenshilfe 2024. Es wurden Wettkämpfe wie Badminton, Basketball, Boccia, Leichtathletik, Tennis und Fußball ausgerichtet. Nach einer anstrengenden Fahrt und mehreren Staus, kamen wir gegen 16 Uhr in unserem Hotel an. Während sich die SpielerInnen in der Unterkunft erholen konnten, machte sich die Trainerin Anna Pfitzner und Herr Südbeck-Bujara auf dem Weg zum Jahnsportpark zur Akkreditierung (Anmeldung).
Den Ankunftstag ließen wir dann abends entspannt beim Italiener ausklingen. Der Samstag begann mit dem Wecken um 6 Uhr. Nach einem üppigen Frühstück im Hotel, fuhren wir zum Wettkampfort. Die Meisterschaft begann mit der Eröffnungsrede des Vorsitzenden der Lebenshilfe sowie dem Regierenden Bürgermeister von Berlin.
Es waren vier Hin- und Rückrunde Spiele angesetzt. Unsere SpielerInnen waren alle guter Dinge und als unser 1. Spiel mit einen 0:0 endete, waren wir alle sehr glücklich. Das 2. Spiel fiel uns schwerer, der Endstand 0:3 änderte jedoch nichts an der guten Laune. Leider hatten wir in den weiteren Spielen sehr starke Gegner, was sich an den Spielständen zeigte. Der Trainerstab hat es immer wieder sehr gut hinbekommen, die SpielerInnen zu motivieren und konnte mit cleveren Spielzügen
aufwarten.
Am Sonntag, den 2. Wettkampftag, konnten wir endlich unseren 1. Sieg und ein weiteres Unentschieden einfahren, was den SpielerInnen sichtlich guttat. Die Wettkämpfe wurden von einem bunten Rahmenprogramm vor Ort begleitet. Es gab Infostände über gesunde Füße, gesunde Ernährung und vieles mehr, auch Livemusik fehlte nicht. Den Willen, alles zu geben, war unserer Mannschaft nicht abzusprechen, auch wenn es letztendlich zu Siegerehrung nicht gereicht hat – das Schöne an solchen Veranstaltungen ist ja aber gerade, dass es keine Verlierer und nur Gewinner gibt.
Zum Abschluss möchte ich dem Trainerstab danken, für die Organisation im Vorfeld sowie ihre ehrenamtliche Arbeit mit der Mannschaft.
Dörk Schneider
Special Olympics - Zwischen Euphorie und Verzweiflung
der SC Hainberg bei den Nationalen Spielen 2022 - von Isabel Panzacchi
Am Sonntag, dem 19. Juni 2022, machte sich das Unified-Team des SC Hainberg 1980 e.V. auf den Weg nach Berlin zu den Nationalen Spielen von Special Olympics Deutschland. Die Nationalen Spiele sind das größte Sportevent für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung in Deutschland mit Wettbewerben in 20 verschiedenen Sportarten.
Der SC Hainberg ging beim Fußball - genauer im Unified-Fußball - an den Start.
Zum Unified-Wettbewerb waren insgesamt 23 Teams angemeldet, dieser fand parallel zu den Fußballturnieren der Traditional Damen und der Traditional Herren auf dem Maifeld im Olympiapark direkt am Olympiastadion statt.
Die Eröffnungsfeier
Bereits am Sonntagabend fand die Eröffnungsfeier der Nationalen Spielen im Stadion Alte Försterei statt. Es war ein großes Highlight für die Spieler*innen im Heimstadion des 1.FC Union Berlin zu Gast zu sein.
Die Athlet*innen Parade, bei der jedes Bundesland mit all seinen Sportler*innen, Trainer*innen und Betreuer*innen in das Stadion einzieht, musste aufgrund unsicheren Wetters leider ausfallen - schade, da es das eigentlich Highlight des Abends hätte sein sollen.
Ansonsten konnte die Feier wie geplant stattfinden. Neben der Inempfangnahme des Olympischen Feuers und der Eröffnungsrede gab es Live-Musik verschiedener Bands und Musiker*innen, eine Licht- und Akrobatik-Show gefolgt von einem farbenfrohen Feuerwerk.
Der Wettbewerb
Am Montag, 20. Juni, begann das Turnier mit den Klassifizierungs Spielen. Die Klassifizierung (Schweizer System) dient dazu die Spielstärke aller Teams festzustellen, um sie in etwa gleichstarke Leistungsgruppen einzuteilen und so für alle Teams ein gutes und faires Wettbewerbserlebnis zu schaffen. Diese Spiele dauerten bei diesen Nationalen Spielen jeweils 8 Minuten, ohne Halbzeitpause. Jede dieser Leistungsgruppen wird unabhängig von den anderen bewertet und spielt im System “jeder gegen jeden” die Platzierung aus.
Wir trafen am Montag bei Regen auf dem Maifeld ein. Das Wetter konnte uns durch unsere Allwetterjacken aus der neuen Trainings - und Spielausrüstung aber nichts anhaben - An dieser Stelle einen herzlichen Dank an die Lebenshilfe Göttingen e.V. und die Göttinger Stiftung für Menschen mit Behinderung!
Die Klassifizierung begann für uns gegen die Lebenshilfe Wolfsburg mit einem starken Gegner, von dem wir etwas überrumpelt wurden - Endergebnis 6:0 für Wolfsburg.
Ab der zweiten Runde trafen wir mit dem ALS Meldorf (0:4), DJK Franz-Sales-Haus (0:2), Fröbelschule (0:3) und die Unicorns Wilhelmsdorf (0:2) auf Konkurrenz die eher unserem Spiellevel entsprachen und theoretisch bezwingbar gewesen wären.
Wir Trainer*innen des SC Hainberg sagten voraus, dass sich einige dieser Teams in unserer Gruppe für die Platzierungsspiele wiederfinden und wir eine zweite Chance bekommen würden.
Am Dienstag, 21. Juni fanden wir uns mittags wieder auf dem Maifeld ein um dort in Gruppe Orange die Platzierungsspiele zu bestreiten. Aufgrund der heißen Temperaturen entschied man sich für eine verkürzte Spielzeit von 2x 12 Minuten (ursprünglich: 2x 15 Minuten) und zusätzlich jeweils nach 6 Minuten Spielzeit eine Trinkpause.
Um 15:15 trafen wir zum zweiten mal auf den ALS Meldorf. Der Gegner war - wie bereits in der Klassifizierung am Vortag - fordernd. Insbesondere auf den linken Flügelspieler der Meldorfer bekamen wir schlecht Zugriff, welcher so ein ums andere Tor für sein Team erzielen konnte.
Aber dann Traumschuss aus der Distanz vom SC Hainberg, für den Torwart der Gegner unhaltbar. Tor!
Endstand: 1:9.
Am gleichen Nachmittag trafen wir auf die Unicorns Wilhelmsdorf - ebenfalls schon von der Klassifizierung bekannt.
Ein grundsätzlich stabiler Gegner, dennoch taten sich für uns durch gutes Zusammenspiel Räume auf, sodass wir gut in die andere Hälfte vordringen konnten. Dennoch taten wir uns schwer unsere Chancen zu verwerten. Die Unicorns aus Wilhelmsdorf schafften es das ein oder andere Tor zu erzielen. Und dann das - Handspiel eines Hainberger Verteidigers im Strafraum - 7-Meter für Wilhelmsdorf. Ein Schockmoment? Für mich ein bisschen, aber unser Keeper hat gejubelt. Endlich konnte er seine Qualitäten unter Beweis stellen.
Die Schützin bereitet sich vor, der Schiri gibt den Ball frei. Schuss uuuund GLANZPARADE!!! Der Jubel ist riesig - bei ALLEN!
Dieser Moment hat gezeigt, was Special Olympics wirklich ausmacht: miteinander Sport treiben und Erfolge feiern.
Letztendlich erspielten wir uns eine gute Schussposition aus dem Halbfeld, gefolgt von einem wunderbaren Abschluss in die obere rechte Ecke. Doch auch die Unicorns waren im Tor gut aufgestellt und die Torhüterin fischte diesen nahezu unhaltbaren Schuss aus der Luft. Der SC Hainberg hat auf dem Platz alles gegeben, Ehrgeiz bewiesen und viele Wege gemacht, für ein eigenes Tor hat es aber leider nicht gereicht.
Endstand nach 24 Minuten Spielzeit 0:4 für Wilhelmsdorf.
Es gibt eine Szene aus diesem Spiel die ich hier rekapitulieren möchte, da ich sie sehr bezeichnend fand:
Wir sind im Ballbesitz und spielen uns bis in die gegnerische Hälfte vor. Der Teamkapitän findet sich mit Ball im Halbfeld der Wilhelmsburger - nur ein Gegenspieler zwischen ihm und dem Tor, dann wäre die Möglichkeit zum Abschluss. Geht er in den Zweikampf? - für diesen Spieler mit absolut realistischer Erfolgswahrscheinlichkeit. Ein Blick nach links: ein Mitspieler, die Chance zum 2 gegen 1. Der Kapitän spielt den Pass, einen guten Pass. Der Pass kommt nicht an..
Reaktion meines Co-Trainers: “Neeein. Warum geht er denn da nicht alleine? Das wäre ein Tor gewesen.”
Ich hätte heulen können vor Freude. Der Pass war perfekt. Nur fehlten besagtem Mitspieler die Fähigkeiten diesem Pass sicher anzunehmen. Das war sicher nicht nur uns Trainern klar, auch dem Kapitän. Aber der Pass war richtig, es war in der Situation die richtige und in der Theorie auch die sichere Entscheidung. Das ist der Pass den man da spielt.
Diese Szene spiegelte sehr gut den Zusammenhalt und das Miteinander des Teams während dieses Turniers wieder.
Am Mittwoch, 22. Juni, trafen wir bereits am Vormittag zum wiederholten Mal auf das Team des DJK Franz-Sales-Haus. Vom spielerischen Level war dies der beste Spielgegner für uns und wir erwarteten ein spannendes Spiel.
Innerhalb der ersten Halbzeit gab es 9 Tore. Alle gegen uns. Es war ein schmerzhafter Anblick und die Köpfe der Spieler*innen hingen merklich unten. Vor allem war es ärgerlich. Zurückzuführen war diese Situation auf einen taktischen Fehler meinerseits. Unser Torhüter (Nr. 21) hat legendäre Reflexe in den Armen und steht wie ein Baum im Tor, seine Mobilität in den Beinen ist hingegen sehr eingeschränkt - eine Goldgrube für diesen Gegner: 8 der 9 Tore waren flache, kullernde Bälle. Für unseren Keeper unhaltbar.
Zweite Halbzeite: neue Aufstellung inkl. Torwartwechsel. Schon war die endlose Torserie des Franz-Sales-Haus aus der ersten Hälfte gebrochen! Das gab uns die Chance selbst ins Spiel zu kommen und bis vor das Tor der Gegner. Für ein eigenes Tor reichte es leider nicht. Torverhältnis aus der zweiten Halbzeit: 0:2 - Kein Sieg, aber ein Ergebnis, mit dem sich gut Leben lässt.
Am Donnerstag, 23. Juni fanden wir uns zum letzten Mal auf dem Maifeld ein. Wir trafen hochmotiviert auf die KIWIS Kiel. “Die werden wir aushöhlen!” lachten meine Spieler*innen über ihren eigenen Spruch.
Diesen Plan konnten wir nicht in die Tat umsetzen. Die KIWIS waren ein schwieriger Gegner, aber mehr als alles andere fehlten einfach die Kräfte.
Endstand: 0:9.
Im Anschluss an dieses Spiel fanden wir uns mit allen anderen Unified-Teams gemeinsam zur Siegerehrung ein. Die Teams jeder Spielgruppe wurde nacheinander für ihre Leistung und ihren Einsatz geehrt. Die ersten drei Plätze jeder Gruppe erhielten Gold-, Silber- bzw. Bronzemedaillen, alle weiteren Spieler*innen wurden durch Platzierung-Schleifen mit einer Brosche der Nationalen Spiele Berlin 2022 ausgezeichnet. Der SC Hainberg erreichte den 5. Platz in der Gruppe Orange.
Freizeit + Athlet*innen Disco
Die freie Zeit am Mittwochnachmittag nutzen wir um in drei Gruppen Berlin zu erkunden. Wir besuchten das Special Olympics Festival am Neptunbrunnen. Dort stellten sich verschiedene Institutionen, Arbeitgeber*innen und Sponsor*innen vor. Man konnte miniatur Tischtennis ausprobieren, verschiedene kleine Gewinnspiele machen und am Glücksrad drehen. Einige nutzten die Chance um vom Berliner Fernsehturm aus den Blick über die Stadt schweifen zu lassen. Ein Spieler konnte in dieser Zeit seine Schwester wiedersehen.
Abends machten sich alle auf den Weg zum Brandenburger Tor wo die Athlet*innen Disco stattfand. Nach einer kurzen Eröffnung gab es durchgehend Musik unterschiedlicher Künstler*innen. Es wurde getanzt, neue Leute getroffen und bereits bekannte Gesichter der letzten Tage wiedergesehen.
Der Letzte Tag inklusive Abschlussveranstaltung
Am Freitag, 24. Juni, hatten wir keine sportlichen Verpflichtungen mehr, sodass wir die Chance nutzten die Hauptstadt weiter zu erkunden. Eine Bootsrundfahrt durch die Stadt, ein Ausflug zur Mercedes Benz Arena und Minidisko in einer Telefonzelle hielten uns bei Laune.
Abends fanden wir uns wieder beim Brandenburger Tor ein. Man traf ein letztes Mal auf alle Teilnehmer*innen der Nationalen Spiele. Unter Applaus, und der ein oder anderen Träne, erlosch das Olympische Feuer in Berlin. Die Woche wurde mit Musik, Tanz und einem abschließendem Feuerwerk klangvoll beendet.
Persönliches Fazit
Hätte ich gewusst wie hart dieses Turnier für uns spielerisch wird, hätte ich es dennoch genauso gemacht.
Die Ausschreibung von Special Olympics sieht vor, dass ein Team vom spielerischen Level her homogen ist. Insbesondere beim Unified-Sport wird darauf Wert gelegt - es sollen alle gemeinsam spielen, nicht die Unified-Partner*innen die Stärke des Teams ausmachen.
Nach dieser Regel war die Delegation des SC Hainberg zusammengesetzt. Die gemeldeten Spieler*innen waren jene die am meisten für die Teilnahme an den Nationalen Spielen gebrannt haben (emotional).
Ich hole zu diesem Thema aus zwei Gründen aus:
- Bei den anderen Teams war die Konstellation teilweise weniger homogen, was anteilig erklärt, warum wir uns im Turnier so schwer getan haben.
- Mir ist klar geworden, warum dieses Prinzip so wichtig ist. Ist das Niveau innerhalb des Teams ähnlich, ist jedes Mitglied ein*e wichtige*r Spieler*in. Das macht es möglich allen eine angemessene Spielzeit zukommen zu lassen und ein erfülltes Sporterlebnis zu haben.
Das Turnier hat uns viel abverlangt, jedes Teammitglied musste immer wieder an seine Grenzen gehen. Es wäre schön gewesen wenn dieser Ehrgeiz durch einen Sieg oder ein Tor gekrönt worden wäre, so musste der Trainer-Stolz ausreichen.
Die beeindruckendste Leistung des SC Hainberg in Berlin war es, in jedes Spiel mit neuer Motivation zu gehen, unabhängig davon wie die bisherigen Begegnungen verlaufen waren.
Innerhalb vieler Spiele konnte man (meist nach der Halbzeitpause) sehen, wie die Spieler*innen mit neuem Tatendrang auf den Platz zurückkamen und sich die Leistung im Verlauf von 24 Spielminuten verbesserte. Viele Spieler*innen haben mich positiv überrascht, da sie Fähigkeiten zeigten, die mir bisher nicht bewusst waren.
Nun möchte ich nicht sagen, dass ich mich nicht auch mal geärgert hätte. Spieler*innen die sich mit Ball nach hinten aufdrehen, gute Schützen die sich scheuen aus dem Halbfeld aufs Tor zu schießen und dem Gegner beim Fußballspielen zusehen - manchmal wäre ich fast wahnsinnig geworden.
Letztendlich ist fußballerisch halt da, was da ist. Entweder das reicht für den Sieg oder man sieht woran gearbeitet werden muss.
Das Feedback der Hainberger Delegation zu den Nationalen Spielen war sehr positiv. Das Turnier hat uns Freude bereitet und die Freizeit konnten wir nutzen um uns außerhalb des Sports kennenzulernen. Ein großer Punkt der Reise war, dass ein gutes Gemeinschaftsgefühl innerhalb des Teams entstanden ist (Feedback mehrerer Spieler*innen).
Auf Grundlage der Erfahrungen bei den Nationalen Spielen 2022 in Berlin nehmen wir uns für die kommende Saison viel vorn, aber jetzt ist erst einmal Sommerpause.
4. Internationales Handicap Turnier
Bericht von den Landesspielen 2017 in Hildesheim
von Special Olympics Niedersachsen
Vom 14.-16. Juni 2017 fanden in Hildesheim die niedersächsischen Landesspiele von Special Olympics Niedersachsen statt. Die inklusive Fußballmannschaft des SC Hainberg/Wohnhaus Zietenterrassen nahm am Unified-Fußballturnier teil.
Die Eröffnungsfeier am Mittwoch in der Halle39 in Hildesheim begeisterte alle. Das atemberaubende Rahmenprogramm sowie die feierliche Eröffnung der Spiele, samt Hymne und entzünden der Flamme, begeisterte alle Zuschauer.
Am Donnerstag den 15.6. ging es dann endlich auch auf dem Platz los. Die Göttinger spielten in einer Gruppe mit der Lebenshilfe Wolfsburg und der RBSA Lüchow.
Im ersten Spiel des Tages traten die beiden Gegner der Göttinger gegeneinander an. Dabei besiegte die RBSA Lüchow die Wolfsburger mit 2:0 und waren das ganze Spiel über klar überlegen.
Die inklusive Fußballmannschaft traf im ersten Spiel auf die Lebenshilfe Wolfsburg. In einem knappen und ausgeglichenen Spiel gingen die Göttinger durch ein Tor des Athleten Christian Weinrich verdient in Führung. Nach einem Eckball hatte er noch die Möglichkeit nachzulegen, traf mit seinem satten Volley aber nur die Latte. Die Hainberger hatten auch im weiteren Spielverlauf deutliche Vorteile und siegten am Ende verdient mit 1:0.
Im zweiten Spiel hatten die Göttinger gegen die RBSA Lüchow keine Chance. Die in der Summe technisch deutlich überlegenen norddeutschen überrannten die Hainberger phasenweise und siegten am Ende verdient mit 5:1. Till Russ sorgte zwar für den Ehrentreffer, zog sich im Spiel aber eine leichte Verletzung zu und wird am Folgetag verletzt ausfallen.
Für den verletzten Till Russ und Shiyar Othman, der am zweiten Spieltag ebenfalls nicht am Start war, sprangen Christopher Arz, Ali Abboud und Betts Albers ein.
Im ersten Spiel des Tages trafen die Göttinger auf die Lebenshilfe aus Wolfsburg. Pünktlich zum Anpfiff kamen dann auch die restlichen Unified-Partner am Platz an, die mit etwas Verspätung noch im Berufsverkehr feststeckten. Bis diese sich umgezogen hatten, begannen die Hainberger also in Notbesetzung. In den ersten Minuten witterte Wolfsburg seine Chance und machte Druck auf das Tor der Göttinger. Helge Querfurth konnte einen frühen Rückstand seines Teams aber mit einer tollen Parade verhindern. Als die Unified-Partner endlich ihre Schuhe angezogen hatten, wurden sie kurzerhand eingewechselt. Dieses zahlte sich aus, sofort konnten die Göttinger das Spiel an sich reißen und Chancen erarbeiten. Nach einer tollen Vorlage von Weinrich konnte Stefan Kurth aus etwa zehn Metern in die linke Ecke verwandeln. Auch in der Folge erarbeiteten sich die Hainberger immer wieder gute Möglichkeiten, Christopher Arz aber vergab mit dem Kopf und Ali Abboud traf mit einem satten Schuss nur das Aluminium. Damit blieb es beim 0:1 für den SC Hainberg, was den Göttingern damit bereits Platz zwei sicherte.
Im zweiten Spiel des Tages trennten sich die Wolfsburger und die RBSA Lüchow 0:3.
Im letzten Spiel des Tages wäre also ein 6:0 nötig gewesen, um dem Favoriten aus Lüchow die Goldmedaille noch zu nehmen. Das Spiel begann auf Augenhöhe. Beide Teams lieferten sich einen guten Kampf im Mittelfeld, Lüchow konnte sich dabei nur vereinzelte Chancen herausspielen. Im weiteren Spielverlauf zeigte Lüchow aber erneut seine Stärke und gingen durch drei schnelle Treffer klar in Führung. Der SC Hainberg aber gab sich nicht auf und hielt dagegen. Christian Weinrich gelang sogar wieder der Ehrentreffer gegen die RBSA Lüchow (1:3).
Damit konnte sich das Team der RBSA Lüchow wie vor zwei Jahren die Goldmedaille sichern. Der SC Hainberg freut sich über Silber und geht mit einem Torverhältnis von 4:8 aus dem Turnier. Die Lebenshilfe Wolfsburg erlangt Bronze und bleibt bei den Landesspielen Torlos.
Im Traditionell-Fußball (Fußball ID) bei dem Menschen mit Behinderung ohne Partner spielen, setzten sich die bärenstarken Hannoverschen Werkstätten erwartungsgemäß durch und blieben dabei ohne Gegentor. Silber geht an die Lebenshilfe Seelze und Bronze an die Heimstatt-Clemens-August aus Neunkirchen. Unsere Freunde aus Goslar blieben leider ohne Tor und wurden letzter in der ersten Leistungsgruppe.
In der zweiten Leistungsgruppe gewann Uelzen Gold. Silber geht an die Lebenshilfe Delmenhorst und Bronze an die Lebenshilfe Helmstedt/Wolfenbüttel.
21.06.2017 –Stefan Kurth, Vanessa Linne, Marvin Schönwies
Fotos: Stefan Kurth
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