05.09.2024 21:00

Ein Trainer, der der Gesellschaft etwas zurückgibt

Perrin Willmann vom SC Hainberg als „Soziales Talent“ ausgezeichnet

Göttinger "Soziales Talent": Perrin Willmann

Foto Swen Pförtner

GT, von Moritz Longerich

Der Stadtsportbund (SSB) Göttingen zeichnet regelmäßig Jugendliche und junge Erwachsene für ihr ehrenamtliches Engagement als „Soziale Talente“ aus. Eine Tageblatt-Serie gibt Einblicke in die Arbeit der jungen Menschen in den Vereinen. Heute: Perrin Willmann vom SC Hainberg.

In ihren Vereinen übernehmen die „Sozialen Talente“ die unterschiedlichsten Aufgaben. Gleich drei verschiedene Jobs hat Willmann beim SC Hainberg inne: Der 19-Jährige gibt dreimal die Woche Training für die E-Jugend, begleitet in den Ferien Fußballcamps für Kinder und unterstützt die Ferienwelt, ein Programm für Kinder aus sozialen Brennpunkten, etwa aus der Groner Landstraße oder dem Hagenweg. Neben einigen sportlichen Aktivitäten sollen die Kinder in dem zweiwöchigen Camp Schulaufgaben machen und ihre Deutschkenntnisse verbessern.

Die größte Herausforderung für Willmann war, mit den Kindern, die meist rumänisch oder afghanisch als Muttersprache hatten, zu kommunizieren. Aber: „Ich denke, dass die Kinder sehr viel Spaß hatten. Abschied nehmen danach war immer schade, weil man weiß, man wird die meisten erst in den nächsten Ferien wiedersehen“, sagte Willmann. Außerdem musste er den Kindern den Umgang mit Rückschlägen beibringen: „Wir waren oft schlechte Verlierer. Oft flossen Tränen nach Niederlagen und wir Betreuer mussten erklären, dass es nur halb so schlimm ist.“ Die Idee vom Trainerjob bekam er über seinen Vater, der seit vielen Jahren Willmanns Trainer ist. Zudem wollte er dem Verein und der Gesellschaft etwas zurückgeben: „Ich habe als Kind immer alle Möglichkeiten gehabt. Ich war in den Ferien unterwegs, ich konnte Fußball spielen, war in Camps. Ich war in der Gesellschaft gut aufgehoben. Wenn man sieht, unter welchen Verhältnissen andere leben, dann versucht man, etwas zurückzugeben und ihnen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern“, erklärte Willmann.

Richtig erfolgreich war Willmann mit seiner E-Jugend, die er schon seit vier Jahren trainiert. Zur Saison 2023/24 startete das Team in der neu formierten Kreisklasse, in der sie ein Torfestival nach dem anderen ablieferte. „Wir haben die Hälfte der Spiele mit 20:0 gewonnen und haben dann in der Rückrunde, als die besten Teams in einer Gruppe zusammenkamen, nur ein Gegentor kassiert“, so Willmann.

Zusammen mit seinem Co-Trainer sei er für die Trainingsgestaltung und das Fußballerische verantwortlich gewesen. In seiner Zeit habe er eine enge Verbindung zu den Kindern aufgebaut, berichtete Willmann, der bei den 1. Herren des SC Hainberg im offensiven Mittelfeld spielt. Zwischenzeitlich habe er auch seinen jüngeren Bruder mittrainiert.

Zwei Meisterschaften errang der frisch gebackene Abiturient mit seinem Team, wobei der zweite Titel ihm besonders im Kopf bleiben wird. „Nach der Saison trete ich jetzt etwas zurück, um für ein Jahr die Welt zu bereisen. In meinem letzten Spiel den Meistertitel zu holen und mit der Mannschaft zu feiern – das war eines meiner schönsten Erlebnisse als Trainer“, sagte er.



Quellenangabe: Göttinger Tageblatt vom 05.09.2024, Seite 22

04.09.2024

SC Hainberg zwischen Befreiungsschlag und Nachbarschaftsfest

Fußball-Bezirksliga: Rassistische Beleidigung im SVGE-Spiel landet vor Sportgericht

Jubel aus dem Jahr 2022 über einen Treffer von Niklas Pfitzner, der mittlerweile in Niedernjesa spielt

Foto: Swen Pförtner

GT vom 04.09.2024, Göttingen:

Für einen Klub wie den SC Hainberg mit vielen Studenten in seinen Reihen ist es manchmal nicht einfach, die anstehenden Aufgaben in der Fußball-Bezirksliga mit einem festen personellen Stamm anzugehen. Trotzdem gelang am vergangenen Wochenende ein 2:1-Erfolg gegen den Titelkandidaten Sparta Göttingen – und damit der erste Saisonerfolg. Bereits am Freitag um 19 Uhr sind die Hainberger wieder gefordert – beim Auswärtsspiel im Maschpark gegen den 1. SC Göttingen 05 II. Grund genug, den SCH unter die Lupe zu nehmen.

„Das Team hat unheimlich Potenzial“, sagt Lars Willmann, der zusammen mit Oliver Hille den SCH trainiert. „Und das Team hat gegen Sparta alles rausgehauen, auch wenn die Spritzigkeit noch nicht bei 100 Prozent liegt.“ Das hänge allerdings auch mit der schwankenden Mannschaftsstärke im Training zusammen:

„Wir haben viele junge Spieler im Team, viele Studenten. Und bei denen geht jetzt schon wieder die Urlaubssaison los. Das Gefühl ist, dass da momentan einige durchstarten“, unterstreicht Willmann. Das Semester beginnt im Oktober, der akademische Nachwuchs nutzt den September offenbar für einige Urlaubstage. „Was sollen wir machen?“, sagt der SCH-Trainer.

Bei sieben bis acht Spielern sei sowieso klar gewesen, dass sie während der Saison studienbedingt einige Zeit lang fehlen. Insofern sei der Kader mit „25 bis 26 Spielern“ bewusst groß gehalten worden. Aber: „Viele sind noch nicht mal in der Nähe von 90 bis 100 Prozent Fitness“ – Resultat der schwankenden Trainingsbeteiligung.

Ein Spieler wie Frieder Behrendt gehe beispielsweise mit Bulli und Freundin für drei Monate auf Reisen. „Ich freue mich total für ihn“ – genauso wie für einen anderen Akteur, den es spontan nach Neuseeland verschlage. Nur ist das einer Kontinuität im Training recht abträglich. Der Ausweg: „Dann bekommen bei uns halt die nächsten ihre Chance“, so Willmann.

„Nein“, sagt der Coach. „Es sind tolle Menschen, und es ist ein unheimlich tolles Miteinander. Am Ende des Tages wissen Olli und ich doch, wie es ist.“ Und so ein Spiel gegen Sparta, „bei dem es zur Sache geht, das intensiv, zugleich aber auch ein wunderbares Fußballspiel ist, an dessen Ende sich alle abklatschen“, hebt die Stimmung.

Frust wegen der rassistischen Beleidigung?

Nach der Rudelbildung im Spiel gegen die SV Groß Ellershausen/Hetjershausen wurden der zuvor rassistisch beleidigte SCH-Akteur Miran Hamza und der SVGE-Spieler Aria Sakhli, beide mit Rot bedacht, für jeweils vier Spiele gesperrt. Hamza, der dem SCH demnächst wegen eines Auslandssemesters fehlt, hat dem Vernehmen nach den SVGE-Fan, der ihn beleidigt hat, angezeigt. Außerdem wird die Beleidigung vor dem Sportgericht verhandelt. Dabei ist der SC Hainberg laut seinem Vorsitzenden Jörg Lohse aufgefordert, als Zeuge eine Stellungnahme abzugeben, die SVGE soll sich als Beschuldigter schriftlich äußern, wie Teammanager Sebastian Bierwag bestätigt – der das nicht so ganz nachvollziehen kann. „Letztlich handelt es sich um einen Zuschauer, der für unseren Verein war, wir sind doch aber nicht für jeden Zuschauer verantwortlich“, sagt er. Tatsache ist, dass sich bis zum 12. September geäußert werden soll.

Die Partie des SCH bei der 05-Reserve

„Wir gehen in jedes Spiel rein, um zu gewinnen. Wir bauen auf unsere Stärke, wollen Spaß am Fußball haben, müssen aber auch hart arbeiten“, unterstreicht Willmann. Der 1. SC 05 II verfüge über hervorragende Fußballer, „ich glaube, es wird ein schönes Fußballspiel“. Und weil der SCH bereits am Freitag spielt, hat er am Sonntag Zeit für sein großes Nachbarschaftsfest.

Um 11 Uhr beginnt auf dem Sportplatz ein inklusiver Terrassen-Gottesdienst, an dem sich mehrere Kirchengemeinden beteiligen. Im Anschluss beginnt das Fest – und das ist Willmann, seines Zeichens Stadtteilarbeiter, sehr wichtig: „Wir brauchen den gesellschaftlichen Zusammenhalt und versuchen, den Menschen Ängste zu nehmen.“ Denn: Die Inklusion, „die leben wir ja“.

von Eduard Warda


Quellenangabe: Göttinger Tageblatt vom 04.09.2024, Seite 22

02.09.2024

Nachbarschaftsfest auf den Zietenterrassen

08.09.2024 von 12.00 bis 17.00 Uhr

Das diesjährige Nachbarschaftsfest auf den Zietenterrassen findet am 08.09.2024 von 12.00 bis 17.00 Uhr, auf dem Gelände des SC Hainberg statt.

Bertha-von-Suttner-Straße 2
37085 Göttingen

Dabei sein, mitmachen, miterleben!

Miteinander, füreinander – gemeinsam eine gute Nachbarschaft leben

Komplettes Programm als PDF

26.08.2024

1. Spieltag Kinderfestival in Lenglern

Zwei Teams des Jahrgangs 2016 am Start

Matthias Huck (hi links) und Codrut Macai mit ihren Spielern in Lenglern

Am 17. August fand der erste Spieltag des Kinderfestivals der Staffel 5 in Lenglern statt, bei dem unsere F1-Jugend des SC Hainbergs mit 9 Spielern in zwei Teams an den Start ging. Von 10 bis 12 Uhr wurden insgesamt 8 Spiele à 7 Minuten gespielt.

Besonders positiv kam das neue Spielformat 3+1 (drei Feldspieler und ein Torwart) bei unseren Kindern an. Der Wechsel zwischen dem 3+1-Format und dem FUNino-Spielmodus verlief überraschend reibungslos und sorgte für viel Abwechslung.

Insgesamt nahmen 14 Teams am Kinderfestival teil. Unsere Teams zeigten eine starke Leistung und gewannen viele Spiele. Am Ende konnten wir das Kinderfestival auf den Spielfeldern 1 und 2 erfolgreich beenden.

Bei bestem Wetter und unter der tatkräftigen Unterstützung motivierter und engagierter Eltern war der Spieltag ein voller Erfolg. Ein rundum gelungener Auftakt in die neue Saison!

Matthias Huck

23.08.2024

"Ich habe dem Schiedsrichter den Typen gezeigt“


Nach rassistischer Beleidigung: Miran Hamza vom SC Hainberg berichtet von den Vorkommnissen

Wurde auf dem Fußballplatz beleidigt: Miran Hamza (r.), hier im Spiel gegen den Groner Oliver Waas. Foto: Helge Schneemann

GT; 22.08. - von Eduard Warda
Göttingen. Die rassistische Beleidigung eines Spielers des Fußball-Bezirksligisten SC Hainberg im Spiel gegen die SV Groß Ellershausen/Hetjershausen hat für Aufsehen gesorgt. Im Tageblatt berichtet der betroffene SC-Akteur Miran Hamza von den Vorkommnissen, zu denen später auch eine Rudelbildung und rote Karten gegen ihn selbst und einen SVGE-Spieler gehörten.

In der Nachspielzeit war es auf den Zietenterrassen etwas hitziger geworden, wozu auch der Ausgleichstreffer des Gastgebers in der dritten Minute der Nachspielzeit beitrug. Kurz darauf beging Hamza ein Foul – und wurde von einem Zuschauer, der offensichtlich SVGE-Fan war, rassistisch beleidigt. Der Schiedsrichter verwies den Zuschauer in der Folge des Platzes, aus dem fälligen Freistoß resultierte der 3:2-Siegtreffer für die Gäste. Es setzte eine Rudelbildung ein, an der Hamza beteiligt war, und der Unparteiische wandte das neue DFB-Stopp-Konzept an, indem er beide Teams in ihre Strafräume schickte. Am Ende sahen Hamza und der SVGE-Spieler Aria Sakhli Rot.

„Es war ein super-unschönes Gefühl“, sagt Hamza im Rückblick auf die Beleidigung und schildert die Vorkommnisse wie folgt: „Von mir war es ein ganz normales Foul, aber die Beleidigung hat jeder gehört. Ich habe dann den Schiedsrichter geholt und ihm den Typen gezeigt, der das gesagt hat. Der hat dann auch direkt eingesehen, wie dumm das war, und nach der Aufforderung durch den Schiedsrichter umgehend den Platz verlassen.“

Die Beleidigung habe sich nicht angebahnt: „Von der Trainerbank kamen lautstarke Kommentare, aber das gehört ja auch dazu“, sagt der 21-Jährige. Durch die Umstände, das Ausgleichstor und den rassistischen Ausfall, sei allerdings Hektik aufgekommen, und als dann beim Treffer zum 3:2 für die SVGE durch Milo Apel die Groß Ellershäuser Bank jubelnd auf den Platz gestürmt sei, sei es für ihn „alles zu viel in der Situation“ gewesen.

„Ich hatte den Eindruck, dass sie in meine Richtung gejubelt haben, was ich sehr unschön empfand“, sagt Hamza. „Ich war schon sehr getriggert, weil ich zuvor ja rassistisch beleidigt worden war, und dann gab es die Schubserei, nach der ich zu Recht vom Platz gestellt worden bin.“

Hamza hatte zudem den Eindruck, dass die Groß Ellershäuser nur noch den Auswärtssieg im Kopf hatten – was ihn ziemlich störte: „Es ging ihnen nur darum, dass sie gewonnen und drei Punkte eingefahren hatten, niemand von denen hat sich bei mir entschuldigt. Ich an ihrer Stelle hätte nicht so lautstark gefeiert.“

Erst einmal, in seiner Jugendzeit, habe es beim Fußball ihm gegenüber einen rassistischen Vorfall gegeben, berichtet Hamza – im Herrenbereich noch nicht. Gerade ihm als Jugendtrainer und Schiedsrichter liege am Herzen, „dass es keinen Rassismus auf dem Sportplatz gibt“. Deshalb habe sich der 21-Jährige auch dazu entschieden, den Mann anzuzeigen.

Die SVGE reagierte am Mittwoch mit einer Stellungnahme auf die Vorkommnisse: „Der Vorstand distanziert sich von der getroffenen Aussage eines Zuschauers aus dem Fanbereich unserer ersten Fußball-Herrenmannschaft beim Punktspiel der Bezirksliga gegen den SC Hainberg“, heißt es darin. „Wir als Vorstand stellen uns ausdrücklich gegen jede Form von Rassismus, distanzieren uns ausdrücklich von der getroffenen Aussage und entschuldigen uns gegenüber dem Vorstand und der Mannschaft des SC Hainberg und natürlich gegenüber dem betroffenen Spieler. Weitere Schritte werden wir intern mit allen Verantwortlichen besprechen.“



Quellenangabe: Göttinger Tageblatt vom 22.08.2024, Seite 22

23.08.2024

Rassismus-Eklat beim Spiel zwischen SC Hainberg und SVGE

SCH-Spieler wird von SVGE-Fan übel beleidigt / Nach Rudelbildung wendet Schiedsrichter DFB-Stopp-Konzept an

GT, 20.08.2024: Von einem Rassismuseklat ist am Sonntag die Partie in der Fußball-Bezirksliga zwischen dem SC Hainberg und der SV Groß Ellershausen/Hetjershausen (2:3) überschattet worden. SCH-Spieler Miran Hamza wurde in der Nachspielzeit von einem Fan der SVGE übel beschimpft, woraufhin der Zuschauer von Schiedsrichter Daniel Altmann des Platzes verwiesen wurde. Am Ende der Nachspielzeit gab es dann noch Rudelbildung und zwei rote Karten – unter anderem für Hamza.

▶ Das sagt der SC Hainberg

Lars Willmann, der zusammen mit Oliver Hille das SC-Trainerduo bildet, berichtet, dass in der Schlussphase der Partie mehrere Personen eine rassistische Äußerung eines Zuschauers vernommen hatten. Hamza wiederum habe dem Unparteiischen sofort signalisiert, dass er rassistisch beleidigt worden sei. „Den hat das echt mitgenommen“, sagt Willmann.

„Der Schiedsrichter hat dann richtig reagiert“, verdeutlicht der SCH-Coach. Der Zuschauer, der einen SVGE-Schal umgebunden hatte, habe den Rauswurf auch „ohne was zu sagen“ akzeptiert. Vorausgegangen war dem Eklat ein Foul von Hamza, laut Willmann ein Trikotzupfer, der vom Schiedsrichter mit einem Freistoß geahndet worden sei. „Mich hätte der Fan beispielsweise wahrscheinlich nicht rassistisch, sondern einfach nur so beleidigt“, glaubt der Trainer.

Der fällige Freistoß führte dann durch ein Tor von Milo Apel zum 3:2-Erfolg für den Aufsteiger aus Groß Ellershausen (90.+5) – für Willmann auch eine Folge des vorausgegangenen Geschehens: „Unsere Jungs waren danach nicht mehr fokussiert. Der Freistoß war schlecht geschossen, aber der Torwart hat ihn passieren lassen. So sind wir dann doppelt bestraft worden.“

Schließlich kam es noch zu einer Rudelbildung, in deren Zuge der Unparteiische die Mannschaften in ihre Strafräume schickte. Damit wurde in Göttingen zum ersten Mal das neue DFB-Stopp-Konzept angewandt. Außerdem gab es Rote Karten für Hamzi und den SVGE-Akteur Aria Sakhli.

„Das war natürlich eine Folge der Beleidigung“, sagt Willmann. Es sei leider gang und gäbe, dass im Fußball im Fahrwasser von Entscheidungen lamentiert und provoziert werde, „aber dieses Palaver finde ich immer etwas schwierig“. Hamza fühlte sich dann offenbar provoziert, „und es wurde dann ein bisschen geschubst“, so Willmann.

▶ Das sagt die SV Groß ­Ellershausen/Hetjershausen

„Es war eine hektische Schlussphase. Erst haben wir uns über das 2:1 gefreut, dann haben die Hainberger das 2:2 noch ein bisschen mehr bejubelt. Als das 3:2 für uns gefallen ist, haben es unsere Spieler vielleicht übertrieben. Einige der schon ausgewechselten Spieler sind dann auf den Platz gestürmt – das kreide ich ihnen auch an“, sagt Sebastian Bierwag, der Teamverantwortliche des Aufsteigers. Es sei zu einem kleineren Handgemenge gekommen, die Spieler seien aneinandergeraten. „Was dabei genau passiert ist, habe ich nicht gesehen“, führt er weiter aus. Zu den Äußerungen des Groß Ellershäuser Fans in Richtung des Hainberger Spielers sagt Bierwag: „Wir dulden keinen Rassismus auf unserem Sportplatz – auch wenn es, wie in diesem Fall, nur ein Wort gewesen ist. Ich möchte auch nichts kleinreden, die Äußerungen des Zuschauers, der uns zugeordnet werden konnte, dürfen nicht fallen.“

▶ So funktionierte das DFB-Stopp-Konzept

Bis zum vergangenen Wochenende sei das DFB-Stopp-Konzept im Bezirk seines Wissens nicht angewandt worden, allerdings werde ein Stopp auch nur im Spielformular festgehalten, sagt Klaus-Peter Otto, Vorsitzender des Schiedsrichterausschusses des Fußball-Bezirks Braunschweig. Einem Zeitungsbericht hat er entnommen, dass die Strategie am Wochenende auch in einem Landesligaspiel zur Anwendung kam – also doppelte Premiere im Bezirk Braunschweig. „Die Schiedsrichter haben wirklich alles gegeben“, sagt SCH-Trainer Willmann. „Meine Erkenntnis ist aber auch, dass das Konzept nur funktioniert, wenn die Bänke besonnen sind.“ Bierwag kannte das DFB-Stopp-Konzept bis zum Sonntagnachmittag noch nicht. „Es hat die Situation aber definitiv beruhigt und hat in dem Augenblick auch Sinn gemacht. So konnte der Schiedsrichter in Ruhe mit den beiden Kapitänen sprechen.“

▶ So geht es nun weiter

Für den konkreten Fall sei die Vorgabe für die Schiedsrichter, dass der Sonderbericht am Tag nach dem Spiel bis spätestens um 18 Uhr beim Spielausschuss eingehen muss, sagt Otto. Normalerweise werden in der Folge die Klubs um Stellungnahmen gebeten, bevor es vor dem Bezirkssportgericht zu einer möglichen Verhandlung kommt – auch ein schriftliches Verfahren ist möglich.

„Ich hoffe, dass der Schiedsrichter das auch genau so in den Bericht schreibt und bin gespannt, wie der Verband das behandelt“, sagt Willmann und meint damit die rassistische Entgleisung, die der Rudelbildung vorangegangen sei. Von der SVGE wünscht er sich ein konsequentes Vorgehen: „Bei Rassismus fahren wir eine Null-Toleranz-Strategie. Der Zuschauer würde bei uns sofort aus dem Verein rausgeschmissen werden.“ Er hoffe, dass die SVGE ein Zeichen setze und sich distanziert: „Dann wäre das ein gutes Zeichen.“

Wie die SV Groß Ellershausen/Hetjershausen mit dieser Situation und dem Fan umgehen wird, stand am Montag noch nicht fest. „Wir werden uns zusammensetzen und das intern aufarbeiten, wir werden aber auch mit der betreffenden Person sprechen“, so Bierwag. „Schade, dass jetzt so über uns berichtet wird. Ich hätte lieber gelesen, dass wir als Aufsteiger mit zwei Siegen gestartet sind.“



Quellenangabe: Göttinger Tageblatt vom 20.08.2024, Seite 19

22.08.2024

Silberne NFV Verdienstnadel für 30 Jahre Schiedsrichter!

Die im NFV-Kreis Göttingen-Osterode geehrten Schiedsrichter. © Verein | NFV-Kreis

Bei der Jahreshauptversammlung der Schiedsrichter im NFV-Kreis Göttingen-
Osterode dürfen sich einige Unparteiische über Ehrungen freuen. Darunter Dieter Fink vom SC Hainberg.

30 Jahre Schiedsrichter, eine tolle Leistung, Dieter! Vielen Dank!

Deine Hainberger

Text und Foto aus Harzkurier, Arne Hoffschläger, 14.07.2024, 10:15 Uhr

Bericht als PDF lesen

07.08.2024

SC Hainberg präsentiert seine Neuzugänge

Fußball-Bezirksliga: Mammutaufgabe für das Trainerduo Oliver Hille und Lars Willmann

Olli Hille und Lars Willmann mit sieben ihrer neuen Spieler:

Perrin Willmann, Leif Köster, Jsper Jungnitz, Carl Frieder Behrendt, Willibald Rexroth  Cederic Heußinger,  Michel Ndahiro

Foto Helge Schneemann

GT, 06.08.24 - von Kathrin Lienig
Göttingen. Gleich 16 neue Namen stehen auf der Kaderliste des Fußball-Bezirksligisten SC Hainberg. Sechs Spieler haben den Klub von den Zietenterrassen bereits verlassen, weitere werden noch folgen, wenn das Semester im Oktober beginnt und einige Fußballer zum Studium in andere Städte gehen. Insgesamt habe man einen großen Stamm aber halten können, sagt Lars Willmann, der in der dritten Saison ein Trainerduo mit Oliver Hille bildet.

„Wir haben in diesem Jahr schon besonders früh angefangen mit der Vorbereitung, weil wir wussten, dass zwischendrin immer wieder Spieler urlaubsbedingt fehlen würden. Deshalb hat die Trainingsbeteiligung auch variiert, zwischendrin waren auch mal nur zehn Spieler da. Inzwischen sind es aber wieder 20 im Schnitt“, so Willmann.

Zwei erfahrene Spieler kehren zurück zum SC Hainberg

„Ergebnistechnisch“ sei es eine gute Vorbereitung gewesen mit Turniersiegen beim FC Grone und dem gemeinsam ausgerichteten KSN-Cup vom SSV Nörten-Hardenberg und FC Eintracht Northeim. „Wir haben aber die Einsatzzeit immer auf alle anwesenden Spieler verteilt“, sagt Willmann. Er und Hille verfolgen die Philosophie, junge Spieler besser zu machen, ihnen eine gute Atmosphäre zu bieten und als Team spielerisch zu überzeugen. „Natürlich wissen wir, dass wir für manche jungen Spieler nur eine Zwischenstation sind. Aber wir freuen uns auch über alle, die wieder zurückkehren.“ Dazu zählen mit Lukas Pampe und Joschka Bettermann (TSV Landolfshausen/Seulingen) zwei erfahrene Spieler, die das Trainerduo in dem jungen Team gut gebrauchen kann.

Außerdem sind neu im Kader: Finn Zapkau (SVH Kassel), Jasper Jungnitz (FC Grone), Teo Meyer Vallilengua (Bovender SV), Carl Frieder Behrendt, Perrin Willmann, Leif Köster, Luis Schneider (alle JFV 37 Göttingen), Vanja Gligoric (SC Göttingen), Cederic Heußinger, Julius Jung, Willibald Rexroth (alle SC Hainberg, A-Jugend), Kamaarrija Mbeuserua (African Stars FC Windhoek), Michel Ndahiro (Esperance Sportive de Kigali), Thierry Ngoudjou Patigo (SC Hainberg, 2. Mannschaft).

„Wir haben sehr viele Mittelfeldspieler. Uns fehlt vielleicht noch ein richtiger Knipser, es soll nicht alles nur von Daniel Petzke abhängen“, sagt Willmann, der mit Hille gemeinsam daran arbeiten möchte, dass die Torgefährlichkeit der offensiv ausgerichteten Mittelfeldspieler in Zukunft größer sein wird.

Gut funktionierender Nachwuchsbereich beim JFV 37

Für die kommende Saison wünscht sich Willmann – neben einem Kunstrasenplatz auf den Zietenterrassen – vor allem viel Spaß für seine Spieler. „Unser Verein und unser Stil kommen gut an. Wir sind froh, dass wir im JFV 37 und in unserer eigenen Jugendabteilung einen gut funktionierenden Unterbau haben. Als Trainer arbeiten wir gern mit den jungen Menschen zusammen“, so Willmann, der betont, dass er und Hille sich einig in der Zusammenarbeit sind und auch in der Ausrichtung der Mannschaft, wie gespielt werden solle.

„Wir sind aber auch selbstkritisch mit uns selbst und ehrlich zu den Spielern. Das wissen sie zu schätzen“, betont Willmann. Er würde gern weit vorn in der kommenden Saison mit dem SC Hainberg landen. Doch er sieht die Bezirksliga sehr ausgeglichen besetzt. „Die Konkurrenz ist groß, ich denke, es wird wieder eng werden an der Spitze. Da sind bestimmt sieben Mannschaften, die ein Wort um den Landesliga-Aufstieg mitreden werden.“ Gern würde er mit der jungen Hainberger Mannschaft in die Landesliga zurückkehren, sieht aber auch die Vorteile der Bezirksliga: „Es ist eine Liga der kurzen Wege und mit vielen für die Zuschauer auch sehr interessanten Spielen.“

Quellenangabe: Göttinger Tageblatt vom 07.08.2024, Seite 21

17.07.2024

KSN-Cup: SC Hainberg sorgt für Überraschung - Finalsieg gegen Nörten

1 Herren behauptet sich im Turnier gegen drei Landesligisten

blaues Wunder beim KSN-Cup: Als Sieger grüßt der Göttinger Bezirksligist SC Hainberg; im roten Trikot SC-Torwart Justus Mühlhausen, der im Halbfinale drei Strafstöße im Elfmeterschießen hielt und im Finale einen. © Ottmar Schirmacher

HNA vom 15. Juli

Das ist in der Tat eine faustdicke Überraschung! Die überdimensionale Trophäe für den Gewinner des vom SSV Nörten-Hardenberg und FC Eintracht Northeim erstmals gemeinsam ausgerichteten Fußball-Turniers um den KSN-Cup steht für ein Jahr im Vereinsheim des SC Hainberg auf den Zietenterrassen in Göttingen.

Nörten – Der Bezirksligist verwies die Lokalmatadoren SSV Nörten-Hardenberg und Eintracht Northeim auf die Plätze zwei und drei. Rang vier nimmt der FC Sülbeck/Immensen, der das kleine Finale gegen Eintracht Northeim mit 1:2 verlor.

Ihren Triumph machten die von Oliver Hille (einst Trainer bei Eintracht Northeim) trainierten Hainberger im Endspiel am Samstag in Nörten mit dem 6:4 (2:2,1:0) Sieg nach Elfmeterschießen gegen Hausherr SSV Nörten perfekt. Neben dem von Autoteile Vollrath (Inh. Michael Marold) gestifteten Pokal konnte SCH-Kapitän Paavo Gundlach vom SSV-Vorsitzenden Julian Keseling und KSN-Vertreter Gernot Bollerhei eine Prämie von 1000 Euro entgegennehmen. „Wir haben gezeigt das wir gute Gastgeber sind“, bewies SSV-Vize Michael Horst trotz der Niederlage seiner Nörtener bei der Siegerehrung Humor.

SSV Nörten - SC Hainberg n.E. 4:6 (2:2, 0:1). Wie schon in der Vorrunde gegen den SSV bewies die junge Truppe des Bezirksligisten auch im Finale gegen die Schwarz-Gelben beim Elfmeterschießen Nervenstärke. Paavo Gundlach, Kevin Eckermann, Nick Cichon und Torwart Justus Mühlhausen, der den Elfmeter von Wehr pariert hatte, trafen vom Punkt. SSV-Kapitän Dennis Zeibig, der den verhinderten Kevin Martin vertrat, zielte im letzten Schuss an den rechten Pfosten, sodass nur Nils Hillemann und Leon Rüffer für Nörten trafen. Die in der Hintermannschaft gut organisierten Hainberger ließen in den ersten 30 Minuten keinen Torschuss der Hausherren zu. Mit zwei Kontertoren durch Daniel Petzke (28., 33.) düpierte Hainberg die Abwehr des Landesligisten. Erst mit einer Schlussoffensive kam Nörten durch Malte Rode (40.) und Hillemann (58./FE) noch zum 2:2, musste aber doch ins Elfmeterschießen. Ende bekannt.

23.06.2024

Lukas Lukas absolviert am Hainberg erfolgreich seine Ausbildung !

Von der Bibliothek in Windhoek zum ausgebildeten Sport-und Fitnesskaufmann in 5 Jahren

(pw) Als Lukas Lukas 2019 seine Koffer im heimischen Windhoek (Namibia) packte, um damit nach Deutschland zu fliegen und in Göttingen beim SC Hainberg sein FSJ zu beginnen, hätte er selbst im Traum nicht daran gedacht, dass er nun, fünf Jahre später, ausgebildetere Sport-und Fitnesskaufmann ist.

Am letzten Mittwoch hat Lukas aus den Händen von Roman Müller (im Bild rechts), seinem Ausbildungslehrer an der BBS 1 Arnoldi-Schule und Prüfungsvorsitzender der IHK, nach seiner letzten Prüfung nun seine Abschlussurkunde erhalten.

Die Freude beim SC Hainberg über den erfolgreichen Abschluss des Projekts „Lukas“ ist groß! „Ich hatte daran keinen Zweifel, dass er es Luki schafft“ sagt sein Hainberger Ausbilder Lars Willmann. Auch Vorsitzender Jörg Lohse gratulierte seinem Schützling, der bei den Hainbergern zunächst einmal einen bis zum Jahresende datierten Vertrag als Assistent der Geschäftsführung erhält. „Er wird Geschäftsführer Gustav Bode unterstützen“ so Lohse, der sich gleichzeitig beim ASC Göttingen für die Unterstützung bei der Ausbildung bedankt.

Für Lukas selbst liegt der Schlüssel zum Erfolg vor allem im schnellen Erlernen der deutschen Sprache. „Ich habe von Beginn deutsches Fernsehen geschaut“ erzählt der der 28-jährige, der nach einer Knie-OP im Januar demnächst wieder ins Training der 1. Herren einsteigen möchte. Das erste Jahr sei richtig anstrengend gewesen. „Da habe ich vormittags die BEK in der Arnoldi-Schule besucht und nachmittags mein FSJ gemacht!“ Der Lohn war für den ausgebildeten Bibliotheks-Assistenten 2020 der Hauptschulabschluss und dank seiner Lehrerin Svenja Maier auch ein gutes Deutsch-Fundament.

In der Bibliothek von Windhoek kam es 2018 zu dem Kontakt, der ihn auf das FSJ-Programm aufmerksam machte, das von der Abteilung „Weltwärts“ ASC Göttingen seit 2010 erfolgreich organisiert wird. „Da habe ich Moritz aus Dransfeld kennengelernt und dann habe ich mich gleich beworben!“ Als 2020 die erste Corona-Welle durch Deutschland und die Welt schwappte, saß Lukas erst einmal in Deutschland fest. „Ich durfte nicht nach Namibia ausreisen“ erinnert er sich an diese unsichere Phase. Der SC Hainberg half und so entwickelte Lars Willmann zusammen mit ihm das Projekt „Ausbildung“. Er wurde seinerzeit Jugendtrainer der C3 und führte das Team bis in die A-Jugend. Zudem ist er seit drei Jahren für das Bambini-Training verantwortlich. Das möchte er auch noch neben seiner Tätigkeit fortsetzen. Wie es für ihn dann im neuen Jahr weitergeht, steht noch nicht fest, hängt aber nach Aussage von Gustav Bode auch davon ab, wie gut er sich in seine Aufgaben in der Hainberger Geschäftsstelle einarbeitet. „Er wird auf jeden Fall mehr Verantwortung im Bereich Mitgliedsverwaltung und Bearbeitung von Förderanträgen bekommen!“ Wer Lukas kennengelernt hat ist überzeugt, dass er auch diesen Schritt mit Ruhe und Ehrgeiz meistern wird.