Fußball-Landesliga: Heimniederlage bei eisigen Temperaturen
1:3 gegen Eintracht Braunschweig II

Ensley Gariseb (blau), hier gegen zwei Braunschweiger Spieler, erzielte das zwischenzeitliche 1:1 für den SC Hainberg. Am Ende verloren die Gastgeber jedoch mit 1:3. Foto: Helge Schneemann
GT vom 21.11.22, von Jan-Philipp Brömsen: Bei eisigen Temperaturen um den Gefrierpunkt kassierte das Team der Trainer Oliver Hille und Lars Willmann auf dem Kunstrasenplatz am Jahnstadion eine verdiente 1:3-Niederlage, schlug sich aber mehr als tapfer. Die Partie lief von Beginn an erwartungsgemäß in Richtung des Göttinger Tores. Die technisch gut ausgebildeten Gäste spielten in der 5. Minute einen Angriff konsequent zu Ende: Nach einem Steckpass war Eintracht-Angreifer Moritz Hindermann völlig allein vor dem Tor der Gastgeber und nutzte diese Chance zur frühen Führung.
Hainberg steckte in der Folge keinesfalls auf und ließ bis zur Pause nur eine weitere gefährliche Aktion zu. Ein Abschluss von Florian Ohk (32.) landete am Außenpfosten. Und die Hainberg-Offensive? Die tat sich gegen die abgezockten Gäste zunächst schwer – daher stand in der ersten Halbzeit kein einziger Torabschluss zu Buche. Mit einer verdienten Eintracht-Führung ging es in die Pause.
Stark reagierte dann SCH-Keeper Malte Kinzel (54.), der einen Abschluss vom stärksten Gästespieler Jona Renner entschärfte. Und so kam es, wie es kommen musste. Der quirlige Ensley Gariseb nutzte die erste Unachtsamkeit der Gäste und erzielte den viel umjubelten Ausgleichstreffer (60.). Kippte jetzt die Partie und Hainberg fährt den ersten Saisonsieg ein? Die Hoffnung bei den rund 75 Zuschauer war rund eine halbe Stunde vor Schluss sichtbar. Braunschweig zog allerdings das Tempo wieder an. Immer wieder leitete Ex-Profi Damir Vrancic die Angriffe ein.
Nach einem Eckstoß von Renner erzielte Kapitän Nils Gehde mit einem präzisen Kopfball das 1:2. Die Hille-Elf versuchte in der Schlussviertelstunde noch einmal alles, zwingende Ausgleichschancen gab es jedoch nicht mehr. So machte Leander Petry in der 89. Minute den Deckel drauf. Nach einer schönen Kombination konnte er zum 1:3-Endstand einschieben.
„Nach dem frühen Rückstand hat sich das Team gefangen und ein gutes Spiel gemacht. Bei der Eintracht hat Vrancic clever die Fäden gezogen. Wir haben körperlich gut dagegen gehalten und sind mit der heutigen Leistung auf jeden Fall wettbewerbsfähig“, sagte SCH-Vorsitzender Jörg Lohse. – Tore: 0:1 Hindermann (5.), 1:1 Gariseb (60.), 1:2 Gehde (69.), 1:3 Petry (89.).
Wieder knappes Ergebnis für die Landesliga-Elf
0:1 gegen SV Lengede
Was kommt jetzt? Ole Jandt, Paavo Gundlach und Jonthan Oberheim (v.l.) in der Erwartung eines Freistoßes.
(rm) Erneut war es knapp, erneut war es ein 0:1, erneut gab es keinen eigenen Treffer: Durch ein Tor in der 60 Minuten unterlag die Landesliga-Elf dem SV Lengede mit 0:1.
Bei gutem Wetter gestalteten die Hainberger das Spiel in der ersten Hälfte im Mittelfeld ausglichen. Gefährliche Aktionen im Strafraum gab es hingegen selten. In Halbzeit zwei bekam der Favorit das Spiel besser in den Griff und agierte selbstbewusster als die Platzherren.
Leider war es erneut eine Kette von individuellen Fehlern, die dem Gegner das entscheidende Tor ermöglichte. Hainbergs Trainerteam Oliver Hille/ Lars Willmann war deshalb auch sichtlich geknickt nach dem Spiel, saßen lange noch auf der Ersatzbank und dann am Ende doch wieder erhobenen Hauptes aufzustehen: "Es gab wieder kleine Fortschritte, doch leider reicht es noch nicht für einen eigenen Sieg!" so das Fazit von Lars Willmann.
1. Herren- Landesliga: Zwei Elfmeter sind einer zuviel!
Tapfer kämpfende Hainberger unterliegen dem SC Göttingen 05 mit 0:1

Eine von zahlreichen Chancen: Hier ist SCH-Torwart Malte Kinzel den Bruchteil einer Sekunde eher am Ball als der 05er Janis Wenzel (rechts).Foto: Peter Heller
GT vom 07.11.22, Von Andreas Fuhrmann:
Das wäre beinahe ins Auge gegangen: Der I. SC Göttingen 05 ist in der Fußball-Landesliga knapp an einer Blamage vorbeigeschrammt. Gegen den Stadtrivalen SC Hainberg, abgeschlagenes Schlusslicht der Liga, benötigten die Schwarz-Gelben vor 225 Zuschauern zwei Elfmeter, um als Sieger vom Platz zu gehen. Das 1:0 (0:0) war am Ende schmeichelhaft, weil den aufopferungsvoll kämpfenden Gästen sogar ein Tor aberkannt wurde.
5:0, 6:0, ja sogar 8:0: Wer sich am Sonntag vor dem Stadt-Derby im Maschpark nach einem Tipp für das Spiel erkundigte, erhielt klare Antworten. Und was die Kräfteverhältnisse anbelangt, waren die Wunsch-Ergebnisse der 05-Fans auch durchaus nachvollziehbar. Allein, auch solch eine Partie muss erst mal gespielt werden. Und darin lag für die Gastgeber das Problem.
Denn der SC Hainberg entpuppte sich wahrlich nicht als Kanonenfutter, sondern spielte erfrischend mutig auf. Hinten eine Viererkette, davor ein dicht gestaffeltes Mittelfeld: Die 05er taten sich von Beginn an schwer gegen die auch kämpferisch überzeugenden Gäste.
Klar hatten die Hausherren mehr vom Spiel. Und natürlich hatten sie ihre Chancen. Doch die waren zum einen nicht so zahlreich wie gedacht, zum anderen wurden sie allesamt vergeben oder vom bärenstarken SCH-Torwart Malte Kinzel entschärft.
Ob Lennart Sieburg, der allein auf den Torwart zulief, dessen Schuss aber im letzten Moment pariert wurde (13. Minute). Oder Florian Reinke, der aus kurzer Distanz nur das Außennetz traf (23.). Das Tor der Hainberger war wie vernagelt. Mehr noch: Zur Pause lagen die Gäste sogar vorne – allerdings nur in der Eckenstatistik (4:1).
05-Trainer Jelle Brinkwerth konnte jedenfalls nicht zufrieden sein und wechselte gleich zweimal: Florian Reinke und Nico Kerbs mussten für Steven Baumgardt und Norick Florschütz Platz machen. Und Letztgenannter sollte noch eine prägende Rolle spielen in dieser verkrampften Partie.
Denn in der 54. Minute zeigte der umsichtige Schiedsrichter Benjamin Buth nach einem Foul auf den Punkt: Elfmeter für Göttingen 05. Eine vertretbare, wenn auch harte Entscheidung. SCH-Trainer Oliver Hille und seine Spieler protestierten, doch es half nichts. Dafür half den Hainbergern wenig später der Pfosten, denn der stand Florschütz bei seinem Versuch aus elf Metern im Weg.
In der 71. Minute, nach weiteren vergebenen Chancen der Gastgeber, hätte sich diese Leichtfertigkeit fast gerächt. Der quirlige Ensley Gariseb setzte sich über links stark durch, flankte den Ball zurück auf den Elfmeterpunkt, doch der hereinlaufende Lukas Lukas verzog.
Und so kam es, wie es für Underdogs dann meist kommt in solchen Spielen. Die 05er bekamen in der 76. Minute einen weiteren Foulelfmeter zugesprochen, erneut vertretbar. Und wieder legte sich Florschütz das Kunstleder zurecht, lief an und nagelte die Kugel oben links in den Knick. Das aus Sicht der Gastgeber längst überfällige 1:0.
Dabei blieb es am Ende, auch weil das vermeintliche 1:1 von Miran Hamza (83.) keine Anerkennung fand. Schiedsrichter Buth wollte zuvor ein Foulspiel von Hamza gesehen haben. Die 05er atmeten erleichtert durch. Die Hainberger allerdings fluchten – und das konnte man ihnen nach dieser famosen Leistung auch nicht verdenken.
05: Henze, Hartwig (80. Bredow), Tacke, Jannis Wenzel, Sieburg (65. Muster), Reinke (45. Florschütz), Seiger, Kerbs (45. Baumgardt), Jonah Wenzel, Bock, Nolte (75. Soltendieck).
SCH: Kinzel, Oberheim, Gariseb, Marks, Taboure, Gundlach (85. Tahiri), Jandt (54. Eckermann), Fiedler, Könen (54. Jungnitz), Hamza, Lukas.
Tor: 1:0 Florschütz (76., FE). Bes. Vorkommnisse: Florschütz verschießt FE (54.), Gariseb Gelb-Rot (89.).