Kapitän wird Bremer
Denn der Trainer war sich bewusst, dass das neu zusammengestellte Team zwar jung und talentiert, aber eben auch unerfahren ist. Dementsprechend war auch die Zielvorstellung des SC Hainberg vage: Man wollte von Spiel zu Spiel denken, da man nicht wusste, wie schnell die vielen Neuzugänge sich in das Team integrieren können. Ein Platz wie in der Vorsaison, als man Fünfter der Bezirksliga wurde, war - da waren sich alle einig - unrealistisch.
Die Vorbereitung stimmte trotz Urlaubszeit und einigen verletzungsbedingten Ausfällen zuversichtlich. Dann aber das Ereignis, welches das Team in der Anfangszeit der Saison total verunsichern sollte: Die Bezirkspokal-Klatsche beim Liga-Konkurrenten SSV Nörten-Hardenberg. Mit 1:5 ging man dort unter. "Das tat sehr weh!" erinnert sich Kirjan.
Es folgte ein völlig misslungener Saisonstart mit fünf Niederlagen in Folge. In vielen Vereinen würde Unruhe aufkommen und der Trainer wäre infrage gestellt. Nicht so beim SC Hainberg. "Da lob ich den Verein wirklich!" meint Kirjan. Es herrschte absolute Ruhe, der Trainer konnte in Ruhe seine Arbeit fortsetzen. Was sich auch auszahlen sollte.
Es kam zum absoluten Kellerduell mit dem TSV Landolfshausen, der bis zum sechsten Spieltag auch noch keinen Punkt errungen hatten. Ein Schlüsselspiel! "Die erste Halbzeit war katastrophal!" erinnert sich Kirjan.
Zurecht lag der SC auf eigenem Platz mit 1:2 zurück. Der Trainer fand in der Halbzeit die richtige Ansprache. Plötzlich ging ein Ruck durch die Mannschaft, sie konnte das Spiel noch drehen und gewann am Ende durch Tore von Daniel von Werder, Tobias Wagner und Paul Müller noch mit 4:2. Plötzlich war das Selbstvertrauen da, die Mannschaft glaubte wieder an sich.
In den folgenden zehn Spielen konnte man eine positive Bilanz von 6 Siegen und zwei Remis erreichen, nur noch zweimal verließ man den Platz als Verlierer. Und selbst in diesen Spielen war man auf Augenhöhe, wie ein glücklicher Gäste-Trainer Marc Zimmermann nach dem Sieg des SCW auf den Zietenterrassen zugeben musste.
Mit dem zehnten Platz könne man durchaus zufrieden sein, zumal man zwei oder drei Spiele weniger ausgetragen hat, als die Teams, die in der Tabelle vor dem SC liegen.
Kirjan wurde als Neuzugang beim SC Hainberg sofort Kapitän des Bezirksliga-Teams. Sein Trainer hatte es so festgelegt, verzichtete auf eine Wahl durch das Team. "Das war mir eigentlich nicht recht, weil ich gerade erst neu im Team war!" erzählt uns Kirjan. Aber da er diese Funktion schon in vielen Teams inne hatte und er mit Abstand der älteste Spieler seines Teams war, übernahm er - trotz einiger kritischer Stimmen in der Mannschaft - dieses Amt. Mit seiner Erfahrung trug er im Team dazu bei, das in der kritischen Anfangsphase der Saison die Ruhe auch bei den jüngeren Spielern bewahrt wurde.
Mit seiner eigenen Leistung in der Bezirksliga ist er nicht ganz zufrieden. Zwar freut es ihn, dass er mit seinen 41 Jahren dreizehn Mal in der Anfangsformation stand, doch über seine Torausbeute ist der offensive Mittelfeldspieler - er traf nur einmal - nicht glücklich.
Anfangs spielte das Team von Trainer Oliver Gräbel mit nur einer Spitze. Davon hält Kirjan nicht viel. Als der Trainer später auf zwei Spitzen umstellte, kam der Erfolg zurück.
Wenn der SC in der Rückrunde so spiele, wie in den letzten Partien, dann wäre am Ende Platz sechs in der Bezirksliga realistisch, meint der 1,88 Meter große Kirjan. Das Team verfüge über einige wirklich überragende Spieler.
Da wäre als erster der Defensiv-Spezialist Martin Schiller zu nennen. Kirjan wundert sich darüber, dass Martin noch keine Angebote von höherklassigen Vereinen hat. Er hält ihn für einen der aktuell besten Spieler in Göttingen.
Ebenso hervorragend seien seine beiden Offensiv-Kollegen Konstantin Junakov und Daniel von Werder, die jeweils acht Treffer erzielten. Bahne Kapelle sei die "Leistung in Person", mit Schiller und Alexander Esseling räumt er in der Defensive auf. Ebenso wie die beiden Torleute dahinter Mark Schnitzker und Filipe de Cunha, die sich als äußerst zuverlässig erwiesen. Die Nummer eins des Vorjahres, Philipp Deggim, hatte das Team verlassen, weil er sich in einem Spiel auf die Bank setzen musste. "Ein Unding gegenüber dem Team!" beurteilt Kirjan das Verhalten des Ex-Torhüters des SC. Und auch Neuzugang Tobias Wagner, der vom SV GW Elliehausen kam, wird von Kirjan gelobt: "Er ist ein ganz toller Fußballer."
Hervorragendes Hainberg-Umfeld
Auch das Umfeld des SC Hainberg gefällt Kijran sehr. Mit Reinhard Penno und Igor hätte das Team zwei sehr rührige Betreuer, die viele Dinge erledigen würden, damit sich die Spieler auf das Spiel konzentrieren könnten.
Und natürlich darf auch Jörg Lohse, der Abteilungsleiter Fußball des SC Hainberg und im Prinzip Manager der ersten Mannschaft nicht unerwähnt bleiben. "Jockel (Spitzname von Jörg) ist nicht mit Gold aufzuwiegen!", so Krauß. Der SC Hainberg zahle keinem Spieler auch nur einen Cent. Und Kirjan begeistert es, dass der Verein diese Linie knallhart durchziehe.
Einzig der Sportplatz auf den Zietenterrassen trübt dieses positive Bild des Vereins. Nachdem man den Platz in der Sommerpause saniert hatte, war er auch wirklich gut. Gegen Ende ließ der Platz in seiner Qualität immer mehr nach. "Der Platz verhält sich genau umgekehrt zu unserer Leistung", meint Kirjan und lacht.
Neue Arbeitsstelle
Zukünftig wird der Gladbach-Fan aber nur noch dann in der Bezirksliga-Elf stehen, wenn personeller Mangel herrscht. Er tritt am 31. Januar eine neue Arbeitsstelle in Bremen an. Das verhindere, dass er regelmäßig am Training teilnimmt. Somit wird er an den Wochenenden für die vierte Mannschaft auflaufen und natürlich auch weiterhin in der sehr erfolgreichen Ü40 des SC. Denn die wenige Freizeit, die dann noch bleibt, möchte er gern mit Julchen verbringen, mit der er seit Anfang Oktober liiert ist.
Beeindruckende Karriere
Somit wird Kirjan allmählich seine beeindruckende Karriere ausklingen lassen. Er hatte im Alter von sechs Jahren bei der JSG Gleichen das Fußballspielen erlernt. Dort blieb er bis zur C-Jugend, bevor er zum SC Göttingen 05 wechselte. Dort wurde der Rechtsfuß von Trainer Wolfgang Schaper noch als Manndecker aufgestellt. Seine erste Herren-Station war der SCW Göttingen. Dort war sein Vater Trainer und beide stiegen gemeinsam in die Landesliga auf. Vier Jahre trug er das Trikot der Weender, dann rief Oberligist SVG Göttingen. Dort sollte er unter Dieter Schatzschneider die härteste Vorbereitung seines Lebens über sich ergehen lassen. Aber die Schinderei hatte sich gelohnt: Im ersten Oberliga-Jahr erzielte Kirjan 18 Tore. "Schatzschneider war der beste Trainer meiner Karriere!" lobt er den ehemaligen 96-Stürmer. Insgesamt erzielte Kirjan bei der SVG 72 Tore, blieb vier Jahre dort, bevor er zum Regionalligisten SC Göttingen 05 wechselte. "Das Jahr, in dem wir so gut waren!" meint Kirjan lachend jene Katastrophen-Saison von 05, als man unter Trainer Thomas Hellmich gegen Hannover 96 mit 0:10 verlor. In der 96-Elf standen damals übrigens Breitenberg-Trainer Tobias Dietrich und der neue Wolfburg-Coach Dieter Hecking. Am Ende der Saison stieg 05 mit nur zwei Siegen aus 34 Spielen sang- und klanglos ab.
Nach dieser Saison folgte Kirjan dem Ruf seines Vaters Kurt und spielte für den damaligen Oberligisten SV Südharz. Im nächsten Jahr wechselte er zum Niedersachsenligisten Eintracht Northeim. Dann war wieder die SVG dran. Dort wollte Kirjan eigentlich bleiben, doch zwei Tage vor Ende der Wechselfrist teilte ihm die sportliche Leitung mit, dass man mit ihm nicht mehr plane. Somit ging er mangels kurzfristiger Alternativen zum TSV Klein-Lengden, wo sein Vater Kurt ein schickes Haus besitzt. In der nächsten Saison heuerte er wieder beim SCW an. Hier stieg Kirjan unter Trainer Kalle Schober in die Niedersachsenliga auf. Dorthin war der SC Göttingen 05 kurz vor seinem Ende abgestiegen. Noch heute reden die Beteiligten gern vom 4:0-Sieg des SCW im Derby gegen Göttingen 05, als der Stern des heutigen RSV 05-Stürmers Özkan Beyazit aufging. Er erzielte alle vier Tore gegen den von Olaf Schröder gecoachten SC Göttingen 05. Am Ende der Saison musste aber auch der SCW wieder den Weg in die Landesliga gehen, der SC Göttingen 05 war inzwischen aus dem Vereinsregister gestrichen.
Kirjan wechselte zu Sparta Göttingen, spielte dort ein Jahr in der Niedersachsenliga. Anschließend kickte er mit seinen Freunden drei Jahre beim TSV Klein Lengden, wechselte dann gemeinsam mit seinem Kumpel und Trainer Matze Knauf zum TSV Groß Schneen, wo er vier Jahre lang spielte und ihm der Kreisliga-Aufstieg und der Sieg im Kreispokal gelang.
Gern denkt Kirjan zurück an seine vielen Erfolge. In der Saison 1994/95 wäre ihm mit der SVG fast der Gewinn des NFV-Pokals gelungen. Nach Siegen gegen Göttingen 05, Eintracht Braunschweig (Schlagzeile im Tageblatt: "Krauß und Bause drehten das Spiel gegen den Regionalligisten") stand man schließlich im Halbfinale und gewann auch dieses Heimspiel gegen Kickers Emden. Danach stieg eine Riesenparty. "Die Pils-Kisten, die sich in unserer Kabine stapelten, waren mannshoch!" erinnerte sich Kirjan.
Leider folgte der persönliche Tiefpunkt seiner Karriere, als man im Finale gegen den SSV Vorsfelde verlor. Vorsfelde erhielt in der 1. DFB-Pokal-Hauptrunde den FC Schalke 04 zugelost.
Viele andere Geschichten kann Kirjan erzählen. In seiner langen Karriere hat er viel erlebt. Auf die Frage, ob er seine Erfahrungen später als Trainer weiter geben möchte, antwortet er, dass er gern irgendwann Trainer werden möchte. Aber jetzt möchte er sich beruflich orientieren und noch ein bisschen in der vierten Mannschaft des SC Hainberg kicken. Was dann kommt, wird man sehen
SCH mit Neuzugängen in der Winterpause
Bild: Muss sich keine Sorgen um Verstärkungen machen: Hainberg-Trainer Oliver Gräbel
Bild und Text aus dem GÖKICK
Winterpause ist auch immer Wechselzeit. Vereine müssen sich verstärken, um die Ziele zu erreichen, andere müssen Abgänge kompensieren und dritte wollen den Spielermangel allgemein ausgleichen. Traditionell hat der SC Hainberg unter dem unermüdlich suchenden Coach Oliver Gräbel auch in dieser Wechselperiode wieder Neuzugänge zu vermelden.
1. Daniel Wicke
Der "Routinier" (Gräbel) kommt vom Liga-Konkurrenten SG Denkershausen-Lagershausen an die Zietenterrassen. Laut seinem neuen Trainer passt er menschlich und hat gute Führungsqualitäten, die nach dem beruflich bedingten Abgang von Kapitän Kirjan Krauß - wird zukünftig für die vierte Mannschaft des SC auflaufen - für das junge Team nötig sind. Früher spielte Daniel auch schon für den FC Eintracht Northeim in der Niedersachsenliga.
2. Eric Parusel
Der offensive Mittelfeldspieler kommt von der SG Findorff aus der Landesliga Bremen. Er sei, so Gräbel, eine absoluter Glücksfall und eine Verstärkung für den Bezirksliga-Zehnten. Eric hatte auch Angebote von höherklassigen Vereinen, entschied sich aber nach mehreren Trainingseinheiten für den SC.
3. Nikki Becker
Der Stürmer kommt von der SG Settmarshausen/Mengershausen. Er ist noch A-Jugendlicher, soll aber langsam für die Bezirksliga-Elf aufgebaut werden. Da der SC Hainberg mit seiner A-Jugend am Sparkasse & VGH-Cup teilnimmt, war die Argumentation für die Hainberger Verantwortlichen sicher leichter...
Von Nikki erhofft sich Trainer Oliver Gräbel perspektivisch eine weitere Belebung der Offensive
4. Torben Maas
Torben kehrt nach einem Auslandsemester als Student in Schweden zum SC Hainberg zurück.
Paul Müller hingegen verlässt den SC Hainberg. Er wechselt in der Winterpause zum TSV Groß Schneen
Nicci Becker wird Hainberger - Gökick online irrt sich
Also: Nicci hätte als A-Jugendspieler des SC Hainberg sowieso am Sparkasse & VGH Cup teilgenommen, egal ob nun als Spieler der SG Settmarshausen/Mengershausen mit Zweitspielrecht für den SC Hainberg oder als 100%iger Hainberger. Nicci ist zum SC Hainberg gewechselt, weil er die sportliche Herausforderung in der Herren Bezirksliga sucht. Und dabei ist es ihm nicht leicht gefallen, seinen bisherigen Verein, die SG Settmarshausen/Mengershausen, zu verlassen. Aber wir, Spaghetti und ich, sind der festen Überzeugung, dass Nicci, wenn er denn konsequent trainiert, ein Spieler mit einer guten Perspektive ist, der in der Herren Bezirksliga aktuell eine größere Herausforderung finden kann, als in der 1. Kreisklasse. Nicci hat diese Einschätzung für sich selbst geprüft ... und den SC Hainberg für den richtigen Verein erachtet. Das freut uns sehr.
Und zum Abschluss wollen wir noch eins - auch für die Redaktion des Gökick - klarstellen: wer auch immer im Winter in die A-Jugend des SC Hainberg wechselt, wird keinesfalls fûr den Sparkasse & VGH Cup berücksichtigt werden. Die Einsatzchance bei diesem begehrten Turnier verdient man sich auch beim SC Hainberg durch Leistung in der Hinrunde der Saison, und nicht durch einen Wechsel um "fünf vor zwölf".
Tatsächlich war also die Argumentation für die Hainberger Verantwortlichen leichter als üblich. Aber eben nur, weil Nicci Becker die Jugendarbeit des SC Hainberg schon seit längerer Zeit kennt ... und offensichtlich auch schätzt.
Olli Hille u Christian "Spaghetti" Dreher
Hainberger Spielplan und Ergebnisse
Den aktuellen Hainberger Spielplan präsentiert Manuel Jerczyk, Kapitän der A-Junioren, die derzeit die Bezirksliga anführen.
Für die Ergebnisse der letzten Tage bitte im Feld Zeitraum von das gewünschte Datum eingeben.
NUR NOCH WENIGE TICKETS!!!
Limitiertes Kartenangebot für den Hainberger Fanblock: - Reihenfolge der Bestellung entscheidet
Bestellung: über Mail spkvgh_bestellung@yahoo.de oder spaghetti3385@googlemail.com sowie per SMS an 01638796489 (ab sofort)
Bezahlung und Abholung gegen Barzahlung nach Vereinbarung bei Robert Kerl (0163-8796489) o. Paul Müller (0151-58829361) o. Christian „Spaghetti“ (0172-2454383) nach Vereinbarung per Email oder Telefon.