Sportrucksäcke sollen nach der Pandemie
familiäre Aktivitäten fördern
Projekt auf dem Gelände des SC Hainberg vorgestellt

Gemeinsam wollen sie Familien zu mehr gemeinsamen Aktivitäten ermutigen: die Beteiligten der Sportrucksack-Initiative im Göttinger Landkreis.
Foto: Fabian Thiele
GT, 26.04.2022: Göttingen. Bei einem gemeinsamen Projekt haben der Kreissportbund Göttingen-Osterode, die Servicestelle Freie Träger im Landkreis Göttingen sowie Sprach-Kitas und Familienzentren der Region das Angebot von sogenannten Spiel-, Spaß- und Sportrucksäcken für Familien in den Räumlichkeiten des SC Hainberg vorgestellt. Die Initiative soll die in der Pandemie zu kurz gekommenen Aktivitäten im familiären Rahmen fördern. Der Fokus liegt dabei auf dem Ziel der gemeinsamen körperlichen Ertüchtigung.
„Wir wollen Familien motivieren und ermutigen, gemeinsam eine gute Zeit zu verbringen“, betont Landrat Marcel Riethig (SPD) bei der Präsentation des Sportrucksacks. Durch Förderung des Göttinger Landkreises und Geld aus dem sogenannten „Aufholpaket“ der Bundesregierung konnten die Kosten der Initiative in Höhe von rund 15 000 Euro bewältigt werden. Das Aufholpaket, welches im Zuge der Corona-Pandemie verabschiedet wurde, unterstützt deutschlandweit neue Bewegungsangebote für Kinder und Jugendliche.
Sportrucksäcke ermöglichen eine Vielzahl an Aktivitäten
Außer Spielkarten, Wikingerschach und einem Fußball, finden sich in den Rucksäcken eine Vielzahl an weiterer Spielausrüstung. „Insgesamt reden wir von ungefähr 30 Elementen. Mit ein wenig Kreativität sind aber mit dem vorhandenen Material bestimmt tausend verschiedene Aktivitäten machbar“, erklärt Lars Willmann.
Er war an der Ideenentwicklung für das Projekt beteiligt und ist Referent für Sport, Soziales, Integration, Ehrenamt und Gemeinwesenarbeit. Ziel der Aktion ist es, möglichst viele Familien zu erreichen und so ein niedrigschwelliges Angebot für Interessierte zu schaffen. „Über gemeinsames Spielen kommen Familienmitglieder ins Gespräch und können sich mitteilen, das ist ein wichtiger Punkt für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen“, betont Monika Hülskemper, die Fachberatung für Sprach-Kitas anbietet.
Im Fokus der Sprach-Kitas, zu denen ungefähr ein Drittel der Einrichtungen im Landkreis gehören, sei es im weitesten Sinne, Eltern Hilfestellung bei der Unterstützung ihrer Kinder zu geben. Dies gelänge am besten über Kommunikation, so Hülskemper.
Der Internationale Tag der Familie markiert den inoffiziellen Startpunkt der Aktion. Um diesen Zeitpunkt herum können sich Interessierte den gesamten Rucksack oder einzelne Elemente bei einem der mittlerweile 18 Familienzentren des Landkreises kostenfrei ausleihen.
Impfaktion beim SC Hainberg
180 Impfungen für Quartiere Zieten und Ebertal

Die Ärztinnen Anne Jitschin und Dr. Alexandra Hähnel mit mit Jörg Lohse (SC Hainberg), Lars Willmann (Quartiersmanagaer Zieten) und Robert Folchert (Quartierarbeiter Ebertal/ AWO) bei der Vorbesprechung.
(GTturl/ Foto Heller) Am Freitag, den 17.12. startete in Kooperation vom SC Hainberg und AWO Häuschen Lönsweg eine Impfaktion. Da der Versuch an ein mobiles Impfteam zu kommen gescheitert war, haben die Initiatoren das Ganze mit der Hausärztin Frau Dr. Hähnel geplant und bieten 180 Impfungen an. Das Besondere ist, dass gezielt die ältere Bevölkerung aus dem Ebertal und dem Umfeld des SC-Hainbergs erreichen werden sollten. Dafür wurden Flyer in den Haushalten verteilt und die Termine persönlich und auch per Telefon angenommen, zusätzlich gibt es ein Bus-Transfer vom AWO-Häuschen im Lönsweg hoch zu den Räumen des SC-Hainbergs. Organisiert wurde die Aktion beim SC Hainberg von Lars Willmann.
„Es ist spannend, man lernt viel, und ich habe Spaß“
„Soccer Refugee Coaches“: Geflüchtete erwerben in Göttingen die Fußballtrainer-Lizenz

Abschlussbild: Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Lehrgangs mit ihren erworbenen Trainer-C-Lizenzen.Foto: NFV
GT vom 09.12.21: Göttingen. 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben bei einem Lehrgang des Fußballkreises Göttingen-Osterode die Trainer-C-Lizenz erworben – darunter zahlreiche Soccer Refugee Coaches (SRC), also Geflüchtete, die das Angebot wahrgenommen und am gemischten Lehrgang teilgenommen haben. Das teilt der Kreis Göttingen-Osterode im Niedersächsischen Fußballverband (NFV) mit.
Bei den Geflüchteten, die den Lehrgang erfolgreich absolviert habe, handelt es sich um Absolventinnen und Absolventen der beiden SRC- Lehrgänge des SC Hainberg. Die Lehrgangsteilnehmer sind damit offiziell befähigt, breitensportlich eine Fußballmannschaft zu trainieren.
Den jungen Männern und Frauen hatten die SRC- Lehrgänge viel Spaß bereitet – sie fanden Gefallen an ihren Tätigkeiten im Verein und konnten darüber hinaus ihre Deutschkenntnisse verbessern. „Der Erwerb der Trainer-C-Lizenz war folglich der nächste Schritt“, heißt es in der Mitteilung.
Lehrgang beginnt im September 2020
In Kooperation mit dem NFV-Kreis hatte der Lehrgang beim SC Hainberg Ende September 2020 begonnen. Die letzte Prüfung wurde ein gutes Jahr später abgelegt. Unter den 22 Neu-Lizenzlern befinden sich zwölf Absolventen der beiden SRC-Lehrgänge 2018 und 2020, neun Männer und drei Frauen. „Es ist spannend, man lernt viel und ich habe Spaß“, berichtete ein Lehrgangsteilnehmer aus dem Sudan, der seit 2016 in Deutschland ist. „Ich verstehe zwar nicht alles sehr gut, aber ich bin froh, dass auch Deutsche dabei sind. Das ist ein gutes Zeichen für mich.“
Die viertägige Zertifikatsschulung des SRC-Projekts beim SC Hainberg hatten 2018 und 2020 60 fußballbegeisterte Geflüchtete, darunter neun Frauen, absolviert. Ziel war es, den Teilnehmern durch die Lehrgänge eine schnelle und reibungslose Integration in den Verein zu ermöglichen, etwa als Trainerassistent oder Betreuer. Beim gemischten NFV-Lehrgang gehörten neben Deutschland und dem Sudan auch Afghanistan, Syrien, Irak, Namibia, Peru, Iran, Liberia, Ruanda, Elfenbeinküste und Kolumbien zu den Herkunftsländern der Teilnehmer.
„Der SRC-Lehrgang 2020 war bereits eine gute Erfahrung“, berichtete der 18-jährige Felipe. „Man konnte viele neue Menschen kennenlernen, genauso wie wichtige deutsche Wörter.“ Auch der Spaß sei nicht zu kurz gekommen, „und ich hatte daher die Motivation, die Fußballtrainer C-Lizenz zu machen, die ich auch bestanden habe.“
Von 35 Teilnehmern des Lehrgangs seien 20 bis 24 regelmäßig gekommen und sehr engagiert gewesen, berichtete Lehrgangsleiter Thomas Hellmich, Vorsitzender des Qualifizierungsausschusses des NFV-Kreises. „Es ist von Vorteil, dass sich Nicht-Geflüchtete und Geflüchtete im Lehrgang gut ergänzen und unterstützen. Insgesamt ist der Lehrgang positiv und vielversprechend verlaufen, trotz der coronabedingten Auflagen und diesbezüglicher Lehrgangspause“, resümierte Hellmich. Im Lehrgangsverlauf sei eine „eingeschweißte Gruppe entstanden, alle hatten letztlich jede Menge Spaß zusammen. 22 neue Lizenzen ausstellen zu können, ist ein großer Erfolg.“ Der Dank des stellvertretenden Fußballkreis-Vorsitzenden ging an seine Mitreferenten André Pusch (Groß Lengden) und Dennis von Ahlen (Desingerode).
„Der Lehrgang hat viel Spaß gemacht“, unterstrich die 20-jährige Isabel, ehemalige FÖJlerin beim SCH und Lehrgangsteilnehmerin. „Sehr cool“ sei die gegenseitige Unterstützung der Teilnehmer gewesen. „Alle waren sehr motiviert, und die Frauen wurden voll akzeptiert.“ Beeindruckt habe sie auch, dass die Hälfte aller Teilnehmer der vorausgegangenen SRC-Lehrgänge zusammen mit ihr die C-Lizenz erworben habe.
Geflüchtete Teilnehmer lernen soziales Miteinander kennen
Viele Teilnehmer hätten Fußballtraining erst seit ihrer Ankunft in den Flüchtlingsunterkünften oder nach der Kontaktaufnahme durch den SC Hainberg kennengelernt, berichtete Lars Willmann, als Verantwortlicher beim SCH Referent für Sport, Soziales, Integration und Ehrenamt. „So lange sind sie nun schon ein Teil des Vereins, und dennoch brauchte es Zeit, um ein Stück mehr im Verein anzukommen und somit auch das Verständnis und die Kultur des Vereinslebens kennen und schätzen zu lernen“ – ebenso wie das soziale Miteinander, den Spaß am Sport, aber auch die nötige Verbindlichkeit.
Der Erwerb der Trainer-C-Lizenz sei nun ein ganz wichtiger Schritt, besonders für die Integration der Teilnehmer, verdeutlichte Willmann. Geplant sei daher, einige Absolventen in Trainerteams einzusetzen. „Die Gruppe war beständig und sehr fleißig in Theorie und Praxis“, verdeutlichte der SCHer. Die deutsche Komponente sei wichtig für die Motivation gewesen, auch, um die Leistungsbereitschaft der geflüchteten Teilnehmer „nochmals zu pushen“. Willmanns Fazit: „Das Miteinander war enorm gut.“ war/r
Zu den Absolvent*innen zählen:
Giovanni, Perrin, Isabel, Sarah, Licet, Frieder, Julio Cesar, Pedro, Robinson, Ole, Lukas Lukas, Jefferson, Sandra, Luis, German, Steffen, Basti, Felipe, Mo, Johan, Jona, Tobias (alle SC Hainberg) und Maawia, Marc ( SC Göttingen 05)