Unsere Herrenmannschaften - Saison 21/22

Ü32

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12.12.2022

Deprimierender Jahresausklang für den SC Hainberg

Fußball-Landesliga: Siegloses Schlusslicht unterliegt VfL Wahrenholz sang- und klanglos mit 1:6

Enttäuscht: Marten Wendt geht mit dem SC Hainberg ohne Sieg in die Winterpause.Foto: Helge Schneemann

GT vom 12.12.22, von Eduard Warda. Fußball-Landesligist SC Hainberg hat auch sein letztes Spiel vor der Winterpause verloren und geht damit ohne einen Sieg auf dem Konto in die Partien des kommenden Jahres. Auf dem Kunstrasenplatz am Jahnstadion Göttingen unterlag das Team des Trainerduos Oliver Hille und Lars Willmann dem abstiegsgefährdeten VfL Wahrenholz mit 1:6 (0:1).

„Das war nicht gut“, sagte Hille nach der Partie über den Jahresausklang seines Teams, bei dem es vor der Saison einen großen personellen Umbruch gegeben hatte und das fast alle Leistungsträger der vergangenen Saison verloren hatte. Gegen Wahrenholz hatte sich der SC nach durchaus guten Darbietungen im November einen versöhnlichen Jahresabschluss vorgenommen, doch daraus wurde nichts.

Die Misere fing bereits beim ersten Gegentor nach einer guten Viertelstunde an, als VfL-Stürmer Maurice Kutz ein Missverständnis zwischen Abwehrchef Mo Taboure und Torhüter Malte Kinzel nutzte, dazwischensprintete und die Gästeführung erzielte (17.).

SC Hainberg stellt auf Dreierkette um

„Danach haben wir das System umgestellt und mit Dreierkette und drei Stürmern gespielt“, berichtete Hille. „Das ging einigermaßen, hat aber auch nicht wirklich geklappt.“ Der zweite Kutz-Treffer kurz nach Wiederanpfiff war der nächste Rückschlag, trotzdem habe das Team „versucht, in der zweiten Halbzeit ein bisschen mehr nach vorn zu spielen“, berichtet Hille.

Der Erfolg stellte sich jedoch lange Zeit nicht ein, auch weil Wahrenholz die Schwäche des Gastgebers auf der Außenbahn eiskalt ausnutzte. Hille: „Die ganzen Gegentreffer wurden außen vorbereitet.“

Letztlich reichte es nur zum Ehrentreffer von Nick Fiedler (81.), der jedoch auch nicht wirklich gut herausgespielt worden sei, so Hille. Auf ihn und Willmann kommt nun in der Winterpause viel Arbeit zu – die Mannschaft hält bisweilen gut mit, für einen Sieg hat es bisher jedoch nicht gereicht, sodass der SCH als Tabellenschlusslicht die einzige Mannschaft der Liga ist, die noch nicht gewonnen hat.

Hainberg-Trainer Hille: „Wir schießen zu wenige Tore“

„Wir steigen ab, keine Frage, aber wir haben das Ziel, immer besser Fußball zu spielen“, skizziert Hille die Aufgabe und beschreibt mit einem Beispiel die aktuelle Situation: „Das letzte Mal im Spiel bei Eintracht Braunschweig II hatten wir den Eindruck, dass da was geht. Wir haben gut gespielt, bekommen dann aber das erste Gegentor, sodass sich die Spieler anschauen und sich fragen: Was machen wir jetzt?“

In dieser Hinsicht fehle dem Team „ein Kompass“, ein Führungsspieler, der die Richtung vorgibt, „der sagt: Wir verschieben jetzt kompakt“, so Hille. Die Zweikampfhärte habe sich zweifellos verbessert, „und wenn wir Ballbesitz haben, können wir einigermaßen miteinander spielen“. Die Baustellen seien jedoch nicht zu übersehen. „Wir schießen zu wenige Tore, wenn wir mal eine Chance haben, kommt zu wenig dabei raus“, unterstreicht Hille. Diese gewisse Zahnlosigkeit im Angriff „zieht sich die ganze Zeit durch bei uns“. Auch die Geschwindigkeitsdefizite machten sich in der Offensivbewegung bemerkbar.

Die Trainingsbeteiligung sei nach wie vor gut, aber die Rückschläge hinterließen schon ihre Spuren: „Erst kommt das 0:1, dann das 0:2, und dann sagen sich die Jungs mittlerweile frustriert: Das ist bei uns immer das Gleiche!“, berichtet Hille. „Die Spieler wehren sich zwar dagegen, sind aber mittlerweile, glaube ich, auch froh, dass wir jetzt in die Winterpause gehen. Man merkt den Jungs an, dass sie nicht richtig wissen, wie sie weitermachen sollen.“

Wenn es im Februar wieder los geht, soll es endlich klappen mit dem ersten Saisonerfolg: „Dann sehen wir: Es geht was, oder es geht nichts“, sagt Hille. „Bis dahin werden wir uns was einfallen lassen.“ – Tore: 0:1, 0:2 Kutz (17., 51.), 0:3, 0:4 Hanse (64., 68.), 1:4 Fiedler (81.) 1:5 ET (83.), 1:6 Germer (89.).

05.12.2022

Nach ausgeglichener erster Halbzeit Einbruch nach der Pause

Landesliga-Herren unterliegen 1:6 bei Eintracht Braunschweig 2

Ensley Gariseb, hier eine Szene aus dem Hinspiel, erzielte das zwischenzeitliche 1:2

(GT/ kal) Während die Konkurrenz schon die Beine in der Winterpause hochlegt, muss Schlusslicht SC Hainberg in der Fußball-Landesliga noch Nachholspiele bestreiten. Die erste der beiden noch vor Weihnachten angesetzten Partien verlor der SCH mit 1:6 (1:2) bei der Reserve der Braunschweiger Eintracht. Damit wurde der Tabellensechste seiner Favoritenstellung auf dem heimischen Kunstrasen vollauf gerecht. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit, entschieden die Platzherren die Partie nach Wiederanpfiff und die Hainberger mussten wieder einmal ohne Punkte die Heimreise antreten. Ensley Gariseb erzielte den 1:2-Anschlusstreffer (24.).

Der Jahresabschluss steht für die Hainberger am kommenden Wochenende an. Dann empfangen sie am Sonnabend um 13 Uhr auf dem Kunstrasen im Sportpark Jahnstadion den VfL Wahrenholz.

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02.12.2022

GT-Analyse: So gut waren die heimischen Landesligisten!

Von Eduard Warda und Manuel Kopp - GT am 30.11.22

Hainbergs junge Garde hat es schwer in der Landesliga

Göttingen. Fast alle Fußball-Landesligisten sind in der Winterpause – nur der SC Hainberg hat noch zwei Nachholspiele vor sich. Wir nehmen das zum Anlass, ein Fazit zur ersten Saisonphase zuziehen. Wie haben sich die heimischen Teams geschlagen? Wer hat überrascht, wer enttäuscht? Eine Analyse.

▶ SVG Göttingen

Die ersten 19 Partien liefen ganz nach dem Geschmack der SVG. Nach dem Abstieg aus der Oberliga gab es einen Umbruch, mit dem jungen Team – mit Neuzugängen meist aus der Bezirksliga – peilten die Göttinger vor der Saison einen Platz im oberen Tabellendrittel an. Jetzt geht die Mannschaft als Dritter in die Winterpause, ist bestes südniedersächsisches Team und damit voll im Soll. Trainer Dennis Erkner hat es geschafft, dass sich sein junges Team weiterentwickelt.

Zu Hause stellte der Oberliga-Absteiger eine bemerkenswerte Serie auf: Er blieb 2022 in allen Heimspielen ungeschlagen. Auswärts hat die SVG dagegen noch Luft nach oben. Auf fremden Plätzen gab es die bisher einzigen drei Niederlagen. Das 0:4 bei Spitzenreiter Vorsfelde war noch verschmerzbar, aber das 0:3 beim TSC Vahdet Braunschweig und das 0:2 beim TSV Landolfshausen/Seulingen waren schon etwas überraschende Punktverluste.

Mit nur 23 Gegentreffern hat die SVG die drittbeste Defensive der Liga. Tat sich der Tabellendritte zu Saisonbeginn mit dem Toreschießen noch schwer, kam er dann in der Offensive immer mehr in Schwung. Ein Beleg dafür: Die Göttinger erzielten 23 ihrer 44 Tore in den vergangenen sechs Partien.

▶ SSV Nörten-Hardenberg

Als Jörg Franzke zu Saisonbeginn den Job des Trainers von Jan Diederich übernahm, schauten sich viele an: „Jörg wer?“ Natürlich hatte er sich als Coach des FC Hettensen/Ellierode einen Namen gemacht, aber das war eben auch Kreisliga.

Mittlerweile muss konstatiert werden: Experiment geglückt! Und noch mehr: Franzke hat sich als Glücksfall für den SSV Nörten entpuppt, und dafür spricht nicht nur seine gute Bilanz von elf Siegen in 18 Spielen, sondern auch seine Akribie und sein behutsamer Umgang mit Rückschlägen. Beispiel gefällig? Nörten verlor am vergangenen Wochenende sang- und klanglos mit 0:3 beim I. SC Göttingen – und Franzke bringt Verständnis auf: Das Team habe eine gute Hinrunde gespielt, einen schwarzen Tag gebe es immer mal, und dass ein paar Körner fehlen, habe sich schon im Spiel zuvor angedeutet. Franzke hat ein Händchen für das Team, und das ist immerhin gespickt mit erfahrenen Akteuren mit Oberliga-Erfahrung – kein einfaches Unterfangen. Trotzdem hat Nörten lange Zeit wie aus einem Guss gespielt, und das trotz vieler verletzungsbedingter Rückschläge. Der SSV – so viel dürfte klar sein – wird auch in der Rückrunde eine gute Rolle spielen.

▶ I. SC Göttingen 05

Aus einem jungen Team mit viel Talent, aber auch viel Unerfahrenheit, ist ein junges Team mit Talent und Erfahrung geworden – und das schlägt sich in der Tabelle nieder: Mit bisher 32 Punkten rangieren die Schwarz-Gelben auf einem beachtlichen fünften Rang. Ein Segen für die „jungen Wilden“ aus dem Maschpark war, dass mit der Identifikationsfigur Gerbi Kaplan ein erfahrener und zudem enorm spielstarker und flexibel einsetzbarer Akteur geholt wurde.

Ansonsten profitiert das Team nicht mehr nur von den gut ausgebildeten A-Junioren, die das Gerüst der Mannschaft bilden, sondern auch vom Personalpool der starken Reserve, die nach dem Aufstieg in der Kreisliga auf dem Spitzenrang überwintert. Einen großen Anteil am Erfolg hat aber auch Trainer-Routinier Jelle Brinkwerth, der mit seiner ruhigen Art ein verlässlicher Partner der Spieler ist.

▶ TSV Landolfshausen/Seulingen

Schlecht gestartet und gut aufgehört: So lässt sich die Hinrunde des TSV La/Seu zusammenfassen. Lange Zeit haderte Trainer Florian Jünemann mit der Chancenverwertung, denn über weite Strecken der Hinserie war seine Mannschaft nicht das schlechtere Team, sondern das unglücklichere.

Symbolisch für den Aufschwung des TSV, der auf einem Platz im gesicherten Mittelfeld überwintert, steht der souveräne 3:0-Auswärtssieg bei Germania Wolfenbüttel am vergangenen Wochenende, denn das Hinspiel wurde noch mit 1:2 verloren. Bezeichnend war, dass nach einem Platzverweis eine Viertelstunde vor Schluss Feldspieler Lukas Tappe ins Tor ging, und im Anschluss der TSV aus einem 1:0 ein 3:0 machte: La/Seu hat wieder zu seiner alten Kampfstärke gefunden – die SVG, die als Favorit mit einem 0:2 vom Platz ging, kann ein Lied davon singen.

▶ FC Eintracht Northeim

Das 3:5 gegen die SVG Göttingen am letzten Spieltag vor der Winterpause spricht Bände: Die Eintracht schießt relativ viele Tore, kassiert aber auch relativ viele. Coach Philipp Weißenborn gehört zu jenen Trainern, die ein Team entwickeln möchten und dabei nicht ausschließlich ergebnisorientiert denken. So gesehen liegt der Oberliga-Absteiger trotz eines formal dürftigen neunten Platzes durchaus im Soll, denn der direkte Wiederaufstieg war nie Saisonziel der Eintracht. Allerdings benötigt Northeim noch Konstanz – dann kann in der Rückrunde durchaus noch der Sprung ins obere Tabellendrittel gelingen.

▶ Sparta Göttingen

Die Spartaner starteten furios in die Saison, nahmen die Aufstiegseuphorie mit. Nach sechs Spieltagen hatten die Göttinger schon viermal gewonnen – und standen auf dem sechsten Tabellenplatz. Dann folgten allerdings zwölf Niederlagen in Folge. Die Personalsituation wurde immer brenzliger, die Ergebnisse immer deutlicher – 1:6 bei Vahdet Braunschweig, 1:8 gegen MTV Wolfenbüttel, 1:5 bei der SVG. Am Ende ging es für Sparta nur noch darum, möglichst unbeschadet in die Winterpause zu kommen. Mit acht Punkten Rückstand auf das rettende Ufer gehen die Göttinger allerdings mit einer großen Hypothek in die zweite Saisonphase.

▶ SC Hainberg

Schon im Sommer war klar, dass Hainberg nach den vielen Abgängen vor einer schwierigen Saison steht. Trotz teils deftiger Niederlagen – 0:10 in Northeim, dreimal kassierte der SCH sieben Gegentore – ließ sich das junge Team nicht entmutigen. Im Verlauf der Saison machte der SCH Fortschritte, war bei der 0:1-Niederlage beim I. SC 05 sogar nah dran an einem Remis.

Drei Zähler holte der SCH: Bei Acosta, in Bad Harzburg und gegen Vahdet Braunschweig spielten die Hainberger jeweils 0:0. Und zwei Chancen haben sie noch, um vor der Winterpause den ersten Saisonsieg einzufahren. Für das Schlusslicht stehen noch die Nachholspiele bei Eintracht Braunschweig II (Sonntag, 14 Uhr) und gegen den VfL Wahrenholz (10. Dezember) an.